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Nachhaltiger Konsum

Inflationssorgen bremsen nachhaltiges Konsumverhalten

Quelle: No Revisions/Unsplash

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In Zeiten hoher Inflationsraten reduzieren Haushalte in Deutschland den Konsum von in der Regel preisintensiveren, nachhaltigen Produkten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Wirtschaftswissenschaftlerinnen Sabrina Jeworrek und Lena Tonzer von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), in der sie die Auswirkungen der zuletzt sehr hohen Inflationsraten auf das nachhaltige Konsumverhalten untersuchten. Dafür führten sie eine Umfrage unter rund 1.200 Teilnehmer:innen durch. In einem zweiten Teil der Studie wurden in einem Feldexperiment 500 Teilnehmer:innen aus den Städten Halle (Saale) und Magdeburg eingeladen, ihren virtuellen Einkaufswagen auf einer Online-Plattform zu füllen. Ein Teil der Probanden wurde im Vorfeld noch einmal mit Informationen zu den starken Preissteigerungen über das letzte Jahr konfrontiert.

Im Ergebnis der Studie Inflation Concerns and Green Product Consumption: Evidence from a Nationwide Survey and a Framed Field Experiment zeigte sich, dass Personen, die sich weniger intensiv mit dem Thema Umweltschutz und Klimawandel auseinandersetzen und generell eine geringere Neigung zum Kauf nachhaltiger Produkte haben, durch den Hinweis auf die hohe Inflationsrate noch weniger nachhaltige Produkte in ihren Warenkorb packten als eine vergleichbare Gruppe. Die Teilnehmer:innen, die angaben, dass Umweltbewusstsein für sie eine wichtige Rolle spielt, wurden durch den zusätzlichen Hinweis auf steigende Preise weniger bis gar nicht in ihrem nachhaltigen Kaufverhalten beeinflusst.

"Die Studie zeigt, dass es angesichts von Inflationssorgen schwierig ist, die Bevölkerungsgruppen, welche sich bisher wenig bis gar nicht mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben, zu nachhaltigerem Konsum zu motivieren", sagt Sabrina Jeworrek, Vizeleiterin der Abteilung Gesetzgebung, Regulierung und Faktormärkte am IWH. "Sowohl finanzielle Anreize wie auch der Verweis auf die generelle Meinung in der Bevölkerung, dass mehr Bioprodukte gekauft werden sollen, können den nachhaltigen Konsum nur bedingt beeinflussen. Eine verstärkte Sensibilisierung für Themen des nachhaltigen Konsums und eine entsprechende Einstellung werden in Zeiten stark steigender Preise und Inflationssorgen also umso wichtiger, um einen Einbruch im nachhaltigen Konsum entgegenzuwirken."

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vg 02.04.2024