Everdrop: "Aus kleinen Schritten entstehen große Veränderungen"

Grüner Knopf, Blauer Engel, Fairtrade und Co. Inzwischen gibt es zahlreiche Siegel und Auszeichnungen, mit denen Unternehmen ihr nachhaltiges Handeln belegen wollen. Die Siegelvielfalt steht allerdings oft in der Kritik. Verbraucher:innen bemängeln fehlende Transparenz. Der Durchblick im Siegeldschungel fällt schwer. Unternehmen wird auch Greenwashing, also der Versuch der "Reinwaschung" des Markenimages, durch die Nutzung von Nachhaltigkeitssiegeln vorgeworfen.

Welche Siegel sollten Unternehmen also nutzen, um ihr nachhaltiges Engagement authentisch zu kommunizieren? Welche Veränderungen hat die EU geplant, um die Verwendung von Nachhaltigkeitssiegeln zu regulieren? Und inwiefern ziehen Marken trotz der Debatte um die Siegel Vorteile aus der Nutzung? markenartikel-magazin.de sprach dazu mit Marketing- und Markenverantwortlichen von Tony’s Chocolonely und Everdrop. Der Rechtsanwalt Dr. Stephan Dornbusch teilt in der Online-Serie zudem seine Einschätzung zu der Siegel-Nutzung.  

Heute lesen Sie, was David Löwe, Co-Founder von Everdrop zu der Thematik sagt:

"Wir sind besonders stolz auf das B Corp-Siegel", erklärt dieser im Interview. Der Waschmittelhersteller aus München gehöre damit zu jenen gewinnorientierten Unternehmen, die die Macht des Marktes nutzen, um soziale und ökologische Probleme zu lösen. "Als eine von ca. 100 deutschen 'Benefit Corporations' sind wir seit 2023 Teil eines globalen Netzwerks unter dem Motto 'Using Business as a force for good'. Damit haben wir uns verpflichtet, mit unserem unternehmerischen Handeln das Wohl der Menschen und des Planeten zu verfolgen. Dieses Siegel zeigt also, dass uns der Purpose genauso wichtig ist wie der wirtschaftliche Erfolg", ergänzt er. Am dem Siegel schätze das Unternehmen zudem, dass es eine Auszeichnung ist, "die man sich durch kontiniuerliches Besserwerden immer wieder neu verdienen muss", sagt der Co-Founder. "Dies passt perfekt zu unserer Marke und zu unserem Verständnis von Nachhaltigkeit als Weg. Niemand kann jemals perfekt nachhaltig sein – aber jeder Mensch und jedes Unternehmen sollte versuchen, jeden Tag ein bisschen nachhaltiger zu handeln. Aus kleinen Schritten entstehen große Veränderungen."

Je nach Aspekt der Nachhaltigkeit habe Everdrop weitere Siegel, sagt Löwe: "Etwa für den Nachweis von Umweltverträglichkeit und gleichzeitig höchster Produktqualität das EU Ecolabel, als Zeichen der Hautverträglichkeit Dermatest oder für biologisch-angebaute, fair produzierte Textilprodukte GOTS. Weitere Zertifikate unserer Produkte sind: Ecocert, Cosmos, Veganblume, PETA-Approved, PEFC." Der Hersteller präsneitert diese auf den Produkt-Packagings. "Außerdem zeigen und erklären wir auf unserer Website und auch immer wieder auf Social Media, wofür sie stehen."

Siegel als Herausforderung

Die Aufklärung über die Siegel ist für Verbraucher:innen wichtig. "Es gibt ja unzählige Aspekte von Nachhaltigkeit und Qualität und jedes Siegel sagt etwas anderes aus. Ich denke, diese Vielfalt ist für Verbraucher:innen, aber auch für die gesamte Öffentlichkeit durchaus eine Herausforderung." Laut Everdrop solle aufgrund dessen jedes Unternehmen "ganz klar kommunizieren, warum sie mit welchen Siegeln werben und wofür diese stehen". Der Waschmittelhersteller selbst tue dies "so oft wie möglich". 

Bisher in der Online-Serie zu Siegeln und Zertifikaten erschienen:

1. Tony’s Chocolonely: "Ethisch und nachhaltig zu handeln, sollte der Standard sein"