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Analyse

Blockchain weiterhin nur Nischentechnologie

Quelle: Denisismagilov/Fotolia

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Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) nutzen Blockchain-Anwendungen kaum. Die Blockchain-Technologie wird in weniger als einem Prozent aller Unternehmen aktiv eingesetzt. Unternehmen aus der Finanzindustrie, dem Informations- und Kommunikationssektor sowie Beratungsfirmen gehören dabei zu den Unternehmen, die die Blockchain überdurchschnittlich häufig nutzen. So bilden sich insbesondere in den wichtigen Finanzzentren sogenannte Blockchain-Cluster. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Technischen Universität München, der Universität Mannheim und des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, die auf einer Analyse der Webseiten von rund 1,4 Millionen Unternehmen aus der DACH-Region mit Hilfe von Deep-Learning-Methoden basiert.

Die Bildung von Blockchain-Clustern in Finanzzentren hat laut Studie mehrere Vorteile. Zunächst ermögliche die Nähe zu anderen Unternehmen, die an ähnlichen Technologien arbeiten, den Austausch von Wissen, Ressourcen und mache Kooperationen damit wahrscheinlicher. Auch die geringe Entfernung zu potenziellen Kunden spiele dabei eine wichtige Rolle.

"Dies erklärt auch, dass neu gegründete Blockchain-Start-Ups sich vorzugsweise in der Nähe von Unternehmen und Instituten aus der Finanzindustrie ansiedeln, die bereits die neuartige Blockchain-Datenbanktechnologie einsetzen oder eine hohe Wahrscheinlichkeit besitzen, dies in nächster Zeit zu tun", erklärt Christoph Gschnaidtner, Mitautor der Studie und Forscher an der TU München.

Zusätzlich kann die Nähe zu Finanzzentren den Zugang zu Kapital und Investitionen erleichtern.

"Insgesamt tragen Blockchain-Cluster dazu bei, die Verbreitung der Blockchain-Technologie zu fördern, indem sie ein Umfeld schaffen, das Innovation, Zusammenarbeit und Wachstum in diesem Bereich unterstützt", erläutert ZEW-Innovationsexpertin Prof. Dr. Hanna Hottenrott.

Über die Analyse

Die Daten wurden durch die Analyse von Textinhalten auf offiziellen Webseiten von Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhoben. Die Forscher:innen nutzten dabei eine Stichprobe von fast 1,4 Millionen Unternehmen aus der ORBIS-Datenbank. Textpassagen auf den Webseiten wurden dann nach vordefinierten und Blockchain-bezogenen Schlüsselwörtern durchsucht. Anschließend wurde ein maschinelles Sprachmodell (NLP) mit Hilfe von Deep-Learning-Verfahren trainiert, um den Kontext zu verstehen, in dem diese Schlüsselwörter auf den Websites erwähnt werden.

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vg 18.04.2024