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Große europäische und US-amerikanische Unternehmen planen, in den nächsten drei Jahren 3,4 Billionen US-Dollar in die Reindustrialisierung zu investieren - Quelle: Capgemini

Große europäische und US-amerikanische Unternehmen planen, in den nächsten drei Jahren 3,4 Billionen US-Dollar in die Reindustrialisierung zu investieren - Quelle: Capgemini

Reindustrialisierung

Über die Hälfte der deutschen Unternehmen investiert in Produktionsverlagerung

Investitionen in die Rückverlagerung der Produktion in den Heimatmarkt (Reshoring), in ein nahe gelegenes Land (Nearshoring), in die inländische Produktion sowie in den Bau oder die Modernisierung von Produktionsanlagen nehmen in Europa und den USA zu. Laut der Studie The resurgence of manufacturing: reindustrialization strategies in Europe and the US des Capgemini Research Institutes haben 47 Prozent der großen europäischen und US-amerikanischen Unternehmen bereits in die Verlagerung ihrer Produktion investiert, 72 Prozent entwickeln derzeit eine Strategie für die Reindustrialisierung oder haben bereits eine umgesetzt. Die Mehrheit der Unternehmen hat diese Strategien in den letzten zwei Jahren umgesetzt. Im Vergleich zwischen den Ländern liegen hier deutsche Unternehmen vorn - bereits 53 Prozent haben bereits in ihre Produktionsverlagerung investiert.

Laut der Studie ergeben sich für die Unternehmen durch die Reindustrialisierung neben wirtschaftlichen und operativen Vorteilen auch die Möglichkeit, Klimaziele besser zu erreichen. So erwartet die Mehrheit der befragten Unternehmen eine durchschnittliche Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks um 13,6 Prozent in den kommenden drei Jahren.

Christian Michalak, Supply Chain Experte von Capgemini Invent: "Der Erfolg von Reindustrialisierungsinitiativen ist maßgeblich dadurch bestimmt, wie gut die Marktteilnehmer das Spannungsfeld zwischen operativen Prozessen, Nachhaltigkeitsanforderungen und Gesellschaft beherrschen. Darüber hinaus sind die von der Politik definierten Rahmenbedingungen ein ausschlaggebender Faktor. Unternehmen benötigen jetzt eine Strategie und einen Umsetzungsfahrplan wie sie die Vorteile der Reindustrialisierung nutzen können, um die eigene Marktposition zu stärken."

Die Schlüsselfaktoren der Reindustrialisierung

Der wichtigste Faktor für die Reindustrialisierung ist für 70 Prozent der befragten Unternehmen eine Widerstandsfähige Lieferkette. In Deutschland geben sogar 74 Prozent der Unternehmen an, dass dies der ausschlaggebende Faktor für Reindustrialisierungsinitiativen ist. Die Mehrheit (55 Prozent) der Unternehmen ist optimistisch, dass die Reindustrialisierung ihren Unternehmen helfen wird, ihre Klimaziele zu erreichen, insbesondere bei der Reduzierung ihrer Scope-3-Treibhausgasemissionen (GHG). In Deutschland sind dies 54 Prozent.

Die Mehrheit (63 Prozent) der Unternehmen sieht die heimische Fertigung als strategisch wichtig für die Gewährleistung der nationalen Sicherheit an. In Deutschland sind es 66 Prozent der Unternehmen. Ungefähr 62 Prozent aller befragten Unternehmen geht davon aus, dass ihre Bedeutung in strategischen Sektoren wie Elektrofahrzeugen, Medikamenten und Impfstoffen sowie Halbleitern in Zukunft zunehmen wird. Während die Unternehmen anerkennen, dass Anreize Investitionen in die heimische Produktion beschleunigen, insbesondere in Bereichen von nationaler strategischer Bedeutung wie Halbleiter, Batterien und erneuerbare Energien, erklärt weniger als die Hälfte (49 Prozent), dass die Regierungspolitik und -vorschriften ihre Reindustrialisierungsbemühungen unterstützen.

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Reindustrialisierung fördert Nachhaltigkeit und Innovationen

62 Prozent aller befragten Unternehmen investieren in Technologien, die zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im Rahmen ihrer Reindustrialisierungsinitiativen beitragen. Gigafabriken werden als Schlüsselelement auf dem Weg zu einer nachhaltigen Reindustrialisierung gesehen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der befragten Führungskräfte aus der Automobil-, Batterie- und Energiebranche gaben an, dass ihr Unternehmen derzeit eine Gigafabrik baut oder dies innerhalb der nächsten fünf Jahre plant.

Eine Mehrheit (68 Prozent) zeigte sich zuversichtlich, dass die Reindustrialisierung in den kommenden drei Jahren Innovationen und technologischen Fortschritt vorantreiben wird, insbesondere durch 5G/Edge, generative KI und digitale Zwillinge.

Die Reindustrialisierung erfordert hochqualifizierte Arbeitskräfte im verarbeitenden Gewerbe

Die Hälfte der Umfrageteilnehmer geht davon aus, dass die Reindustrialisierung das Beschäftigungswachstum in verschiedenen Sektoren im Inland vorantreiben wird. Um diese Nachfrage zu befriedigen, sind jedoch qualifizierte Arbeitskräfte in der Fertigung erforderlich, wie 72 Prozent der Unternehmen (75 Prozent der deutschen Unternehmen) zugeben. Der Anteil der Arbeitskräfte im verarbeitenden Gewerbe mit fortgeschrittenen digitalen Fähigkeiten, einschließlich Kenntnissen in Bereichen wie Lieferkettenmanagement, Datenanalyse und künstlicher Intelligenz/maschinelles Lernen, wird voraussichtlich von heute 31 Prozent auf 53 Prozent in den nächsten drei Jahren steigen (in Deutschland von 30 Prozent auf 55 Prozent).

Das Capgemini Research Institute befragte 1.300 Führungskräfte in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar in den USA, Großbritannien und Europa, darunter Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, die nordischen Länder und Spanien. Die Umfrage fand im Februar 2024 statt.
 

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vg 25.04.2024