Gerolsteiner fordert konkretere Verpflichtungen in puncto Nachhaltigkeit

Die Europawahl steht an. Welche Themen treiben Unternehmen hier besonders um? Was ist ihnen wichtig? markenartikel-magazin.de sprach darüber mit Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung von Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG. Das Unternehmen mit Sitz in Gerolstein hat konkrete Wünsche.

"Wir schauen mit großem Interesse auf die bevorstehende Europawahl, denn sie kann verschiedene Themen aufgreifen, für die auch wir uns einsetzen", sagt Annega. Für Gerolsteiner sei vor allem das Thema Nachhaltigkeit wichtig. "Das Thema Verpackungen spielt für unsere Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele eine elementare Rolle. Daher schauen wir mit großem Interesse auf die Entwicklungen bei der EU-Verpackungsverordnung PPWR, bei der noch nicht klar ist, ob sie noch vor der Wahl finalisiert wird."

Gerolsteiner fordert konkretere Verpflichtungen

Zwar wurden hier bereits einige Forderungen umgesetzt, die auch Gerolsteiner umsetze – unter anderem die Verpflichtung, dass die Mitgliedsstaaten Maßnahmen ergreifen müssen, High Quality Recycling (HQR) zu unterstützen. "Allerdings sind die Formulierungen zum Teil vage gehalten, insbesondere in Bezug auf einen prioritären Zugriff unserer Branche auf dieses hochwertige rPET aus Getränkeflaschen. Um einen geschlossenen Materialkreislauf von PET in Lebensmittelqualität zu erreichen, ist es unabdingbar, dass man Recycling auf Qualitätsstufen denkt und lebt. Aus einer PET-Einwegflasche kann immer wieder eine Flasche werden, daher darf dieses hochqualitative Material nicht als Nonfood-Produkt wie einer Folie, einem Autoreifen oder einem Pullover enden."

Das Unternehmen setze sich außerdem für eine größere Wertschätzung des Naturprodukts Mineralwasser ein. "Aus unserer Sicht braucht es ein klares Bekenntnis zu unserer Branche: Mineralwasser ist als Naturprodukt unverfälscht und nicht substituierbar. Diese natürliche Reinheit heißt es zu bewahren und die Stärken hervorzuheben. Das sollte unserer Ansicht nach auch auf europäischer Ebene noch viel deutlicher berücksichtigt werden."

Weitere Artikel zum Thema Europawahl:

1. Dr. Sergey Lagodinsky, Bündnis 90/Die Grünen, über seine Ideen für Europa
2. Prof. Dr. Angelika Niebler, CSU, über ihre Ideen für Europa
3. Ideen für Europa: Svenja Hahn, FDP, im Interview
4. Ideen für Europa