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Arbeitgeberwahl: Work-Life-Balance für Frauen entscheidend

Qualifizierte, junge Arbeitskräfte entwickeln sich im Hinblick auf die demografische Entwicklung zunehmend zur knappen Ressource.  Deshalb konkurrieren die Unternehmen mittlerweile um die besten Nachwuchskräfte. Von großer Bedeutung ist daher für die Personalabteilungen der Firmen zu wissen, welche Kriterien letztlich entscheidend  für potenzielle Nachwuchskräfte bei der Wahl ihres künftigen Arbeitgebers sind.

Dass der Einfluss von Work-Life-Balance eine elementare Komponente darstellt, ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung unter Nachwuchskräften durch die 2hm Strategieberatung und dem Lehrstuhl für Marketing an der Universität in Mainz. Exemplarisch wurde die Attraktivität von ausgewählten für die Arbeitgeberwahl entscheidenden Faktoren in der Modeindustrie ermittelt. Im Gegensatz zu den bekannten Automobilherstellern verfügen die Unternehmen der Modebranche nicht über eine hohe Kapitalausstattung, zeichnen sich  aber durch eine attraktive Strahlkraft der Marke aus.   

Work-Life-Balance wichtiger als Geld

Im Rahmen einer Vorstudie erwiesen sich die Faktoren Einstiegsgehalt, soziale Projekte, Nachhaltigkeit, Unternehmensprestige und Work-Life-Balance als die wesentlichsten Treiber bei der Wahl des Arbeitgebers.

Überraschend fiel das Ergebnis der Hauptstudie aus: 35 Prozent der befragten jungen Nachwuchskräfte messen der Work-Life-Balance durch Unternehmen die größte Wichtigkeit bei der Arbeitgeberwahl bei. Mit einem deutlichen Abstand liegt das Merkmal Einstiegsgehalt mit knapp einem Viertel erst an zweiter Stelle. Dabei  unterscheidet sich die Bewertung von männlichen und weiblichen Nachwuchskräften aber erheblich: Während für Männer das Einstiegsgehalt die Arbeitgeberwahl als wichtigstes Kriterium mit 33 Prozent dominiert, liegt dieser Wert bei den Frauen mit 17 Prozent nachrangig an vierter Position von insgesamt fünf Auswahlkriterien. 

Für knapp 20 Prozent der Arbeitnehmer leistet das Merkmal Prestige den drittwichtigsten Beitrag zur Arbeitgeberwahl. Interessanterweise ist die Bedeutung des Unternehmens für Männer nur halb so wichtig wie für Frauen.

Bei denjenigen, die bereit sind, in der Modebranche zu arbeiten, ist das Prestige jedoch von größerer Wichtigkeit. Am attraktivsten ist ein High-Fashion-Arbeitgeber wie Hugo Boss mit einem Anteil von 45 Prozent, gefolgt von einer Mid-Range-Marke (z.B. Bruno Banani) mit 37 Prozent sowie einem Vertreter der Discount-Schiene (z.B. KiK) mit 18 Prozent.

Zunehmend gewinnt aber auch die Corporate Social Responsibility (CSR) der Arbeitgeber bei der Arbeitgeberwahl an Bedeutung. Dies trifft insbesondere auf die Studienabgänger zu. Für Nachwuchskräfte erreicht die Dimension soziale Projekte bei der Bewertung der Attraktivität von Arbeitgebern einen Wert von 13 Prozent. Weniger wichtig ist noch das Attribut der ökologischen Nachhaltigkeit mit neun Prozent.

Starke Arbeitgebermarke ein Erfolgsfaktor

Für die Firmen dürfte vor allem die Bedeutung des Unternehmensprestiges bei der Wahl des Arbeitgebers aufhorchen lassen, denn dieser Zusatznutzen kann bei den modeinteressierten Nachwuchskräfte ein geringes Gehalt kompensieren. "Allerdings gab es in der Modebranche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen in Deutschland bisher weniger Bemühungen, starke Arbeitgeber-Marken aufzubauen“" erklärt Marketing-Professor Frank Huber. Defizite liegen nicht nur im Markenbild, sondern auch im Unvermögen der Unternehmen mit Employer Branding ihre Leistungen als Arbeitgeber besonders attraktiv kommunikativ herauszustellen.


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vg 27.08.2012