Frauenanteil in den Führungsgremien des Mittelstandes steigt nur langsam
Karrierechancen für Frauen im deutschen Mittelstand steigen nur langsam (Quelle: EY)
Der Frauenanteil in der Geschäftsführung und im Vorstand deutscher Mittelständler steigt nur langsam: Unter den im EY Mittelstandsbarometer befragten Unternehmen beschäftigen 38 Prozent mindestens eine Frau in der obersten Führungsebene – zwei Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren. Das heißt allerdings im Umkehrschluss, dass nach wie vor 62 Prozent der Unternehmen rein männliche Führungsgremien haben. Für das Mittelstandsbarometer hat die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young), Stuttgart, deutschlandweit 1.150 nicht kapitalmarktorientierte mittelständische Unternehmen mit mindestens zehn Millionen Euro Umsatz befragt. Die Studie wird seit dem Jahr 2004 jährlich durchgeführt.
Der Frauenanteil in der obersten Führungsebene liegt damit im Durchschnitt bei 13 Prozent. Vor zwei Jahren kamen die befragten Mittelständler auf einen Frauenanteil von zwölf Prozent. Es scheinen allerdings vor allem kleine Unternehmen zu sein, die Frauen die besten Perspektiven bieten: Bei Unternehmen mit einem Umsatz zwischen zehn und 30 Millionen Euro beträgt der Frauenanteil im Top-Management 15 Prozent. In den Umsatzklassen 30 bis 100 Millionen sowie über 100 Millionen Euro ist der Anteil mit
13 beziehungsweise neun Prozent deutlich kleiner.
Zum Vergleich: Im Dax beträgt der Frauenanteil im Vorstand 16 Prozent, im MDAX liegt er bei elf Prozent, im SDAX bei neun Prozent.
Nur sieben Prozent der Führungskräfte im Maschinenbau weiblich
Während in der Ernährungsindustrie oder auch im Dienstleistungssektor jeweils etwa ein Viertel der Geschäftsführungsposten mit Frauen besetzt sind, beschäftigen nur sieben Prozent der mittelständischen Maschinenbauer weibliche Führungskräfte. Nicht viel besser sieht es im Kraftfahrzeugbau oder in der Metallerzeugung und -bearbeitung aus, wo jeweils nur acht Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sind.
Kleinere Mittelständler setzen stärker auf Frauen in Führungspositionen als größere (Quelle: EY)
Ein Problem ist, dass Frauen nicht ausreichend gefördert werden. Nur noch 16 Prozent der Mittelständler bieten aktive Frauenförderung an, vor einem Jahr waren es noch 19 Prozent.
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(vg) 06.04.2021