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Kontrollverlust durch Homeoffice?

Auch nach der Corona-Pandemie und dem Auslaufen der Homeoffice-Verordnung dürfte jeder vierte Beschäftigte im Mittelstand vollständig von Zuhause aus arbeiten. Etwa ein Fünftel der Mitarbeiter wird bis zu 50 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice sitzen. Dies sind Ergebnisse einer Studie der digitalen Unternehmensberatung Baulig Consulting, Koblenz, für die 200 Entscheider aus deutschen Firmen mit bis zu 250 Mitarbeitern befragt wurden.

Je nach Branche fällt die Homeoffice-Quote unterschiedlich aus. Im Handel ist es sogar ein Drittel der Mitarbeiter, das voraussichtlich auch nach der Pandemie nahezu vollständig im Homeoffice bleiben wird.
Auf der anderen Seite wird in der Industrie sowie im Dienstleistungsbereich fast jeder Zweite so gut wie gar nicht von zu Hause aus arbeiten.

Mehr als 70 Prozent der Führungskräfte befürchten Kontrollverlust

Insgesamt werde sich der deutsche Mittelstand langfristig darauf einstellen müssen, dass sechs von zehn Mitarbeitern zumindest teilweise im Homeoffice sitzen. Dies bringe in vielen Unternehmen Probleme mit sich. Eine Mehrheit der befragten Führungskräfte beschleiche das Gefühl, dass ihnen die Mitarbeiter entgleiten. 71 Prozent geben an, durch das digitale Arbeiten gehe die Transparenz verloren. Deshalb könnten Leistungen und Arbeitsergebnisse einzelner Mitarbeiter nicht mehr so gut beurteilt werden. In zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen laufen Informations- und Kommunikationsprozesse derzeit nicht optimal. Der Austausch zwischen Teams und Mitarbeitern hat sich nach Aussage der Befragten verschlechtert, und es herrscht große Unsicherheit darüber, wie sich dies lösen lässt.

Digitale Führung noch Neuland

Zwar nimmt eine Mehrheit der Befragten die Stimmung im Team wahr, auch wenn die Kollegen nicht vor Ort sind. Wie es aber um die Motivation bei den Mitarbeitern bestellt ist, können sieben von zehn Führungskräften nur schwer einschätzen. Dabei hat die große Mehrheit sichergestellt, dass sie auch zu Mitarbeitern im Homeoffice fast täglich Kontakt hat. Insgesamt halten die leitenden Angestellten ihre Steuerungsfähigkeit auch über digitale Kanäle für gegeben, allerdings haben sechs von zehn Befragten den Eindruck, dass wichtige Vorgaben und Informationen nicht so ernst genommen werden, wenn sie "nur" digital übermittelt werden.

Über die Studie

Für die im Mai 2021 veröffentlichte Studie Digitalisierung und Vertrieb im Mittelstand wurden bundesweit 200 mittelgroße Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern befragt. An den Online-Interviews nahmen Inhaber, Geschäftsführer sowie Vertriebsleiter teil.

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vg 04.06.2021