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Arbeitsmarkt

Wunsch nach gutem Gehalt, Sicherheit und Flexibilität

Quelle: Rainer Sturm/pixelio.de

Quelle: Rainer Sturm/pixelio.de

Ein gutes Gehalt – und das mit Sicherheit: Das ist Studierenden am wichtigsten, wenn es um die Wahl ihres zukünftigen Arbeitgebers geht. Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) gibt die Bezahlung sowie mögliche Gehaltssteigerungen als ausschlaggebend bei der Auswahl seines Arbeitgebers an. Knapp dahinter folgt der Wunsch nach Jobsicherheit (52 Prozent). Damit nennt zwar noch mehr als jeder zweite Studierende dies als wichtigen Faktor – vor zwei Jahren waren es allerdings noch zwei Drittel der Befragten (67 Prozent).

Wo sich die Wünsche verwirklichen lassen, formulieren die Studierenden auch klar: Mehr als jeder vierte Absolvent (27 Prozent) deutscher Hochschulen hält den öffentlichen Dienst für eine besonders attraktive Branche für die eigenen Berufspläne. Mit deutlichem Abstand folgen dahinter Gesundheitswesen und Pharmabranche sowie Wissenschaft (jeweils 18 Prozent). Eingebüßt hat die IT-Branche: 17 Prozent sagen aktuell, dass dieses Berufsfeld für ihre Zukunft besonders attraktiv ist. Vor zwei Jahren waren es noch drei Prozentpunkte mehr.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young), für die mehr als 2.000 Student:innen befragt wurden. Vor allem bei der Vereinbarkeit von Job und Familie zeigen sich dabei deutliche Unterschiede zwischen Student:innen. So hat der Wunsch nach der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben deutlich zugenommen: Mehr als jeder zweite Befragte (51 Prozent) gibt an, dass dies einer der Top-Faktoren bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers ist. Das sind zwölf Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung im Jahr 2020. Allerdings wünschen sich dies deutlich mehr Frauen (64 Prozent) als Männer (38 Prozent) von ihrem zukünftigen Arbeitgeber. Auch der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten (44 Prozent) hat zugenommen: Der Anteil der Befragten, für die dieser Faktor wichtig ist, stieg insgesamt um zehn Prozentpunkte. Auch hier sind es die Studentinnen (45 Prozent), denen dieses Thema wichtiger ist als den Studenten (42 Prozent).

Wunsch nach Selbstständigkeit auf Höchststand

Was auf den ersten Blick verwundert: Während sich die Mehrheit der Studierenden vor allem Sicherheit wünscht, ist der Anteil der Befragten, die sich selbständig machen oder eigene Unternehmen gründen wollen, noch nie so groß gewesen wie in diesem Jahr. Und das, obwohl viele Selbständige hart von den Corona-Maßnahmen getroffen wurden. Fast jeder fünfte Studierende (18 Prozent) kann sich unmittelbar nach seinem Abschluss den Schritt in die Selbstständigkeit vorstellen. Das sind zwei Prozent mehr als im Jahr 2020 und elf Prozent mehr als 2018. Auf lange Sicht sind es sogar noch mehr: 38 Prozent der Befragten sagt, dass sie zehn Jahre nach ihrem Hochschulabschluss ein eigenes Unternehmen gegründet haben wollen oder vorhaben, selbstständig zu sein.

Jan-Rainer Hinz, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Personal bei EY: "Was auf den ersten Blick überraschend wirkt, ist bei genauerer Betrachtung nur konsequent. Flexible Arbeitszeiten, Work-Life-Balance – viele Wünsche der angehenden Arbeitnehmer lassen sich in der Selbstständigkeit zumindest auf den ersten Blick am besten verwirklichen – auch wenn die Realität vielfach anders aussieht. Grundsätzlich ist der zunehmende unternehmerische Mut der Studierenden aber ein positives Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland."

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sl 13.10.2022