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Arbeitsmarkt

Jedes zweite Unternehmen kann offene Stellen nicht besetzen

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

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Trotz wirtschaftlicher Krise fehlt an allen Ecken und Enden Personal. Der Fachkräftereport 2022 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) mit Sitz in Berlin zeigt: Branchenübergreifend können 53 Prozent der Unternehmen hierzulande nicht alle offenen Stellen besetzen. Nach Schätzungen der DIHK drohen so fast zwei Millionen Arbeitsplätze vakant zu bleiben – damit geht ein Wertschöpfungspotenzial von fast 100 Milliarden Euro verloren. Doch die Folgen der Fachkräftelücke sind laut DIHK noch weitreichender: Einerseits verlieren die Unternehmen in ihrem Kerngeschäft an Schlagkraft und damit, auch international, an Wettbewerbsfähigkeit, andererseits sind kluge Köpfe unverzichtbar, um wichtige gesamtgesellschaftliche Transformationsaufgaben wie etwa Energiewende, Digitalisierung oder Infrastrukturausbau zu bewältigen.

Der Fachkräftemangel zeigt sich demnach besonders stark bei Investitionsgüterproduzenten und Herstellern von Spitzen- und Hochtechnologie oder auch bei Architektur- und Ingenieurbüros. Neben den traurigen "Spitzenreitern", den Gesundheits- und Sozialdienstleistern, sind Bereiche wie Verkehr und Logistik extrem betroffen – was wiederum andere Branchen in Mitleidenschaft zieht, die mit Lieferschwierigkeiten kämpfen. Am häufigsten erfolglos suchen Unternehmen mit Stellenbesetzungsproblemen Fachkräfte mit dualer Berufsausbildung. Auch für Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bestehen in diversen Branchen gute Beschäftigungschancen.

Berufliche Bildung stärken

Auf Platz eins der Maßnahmen, mit denen sich die Rahmenbedingungen aus Sicht der Betriebe verbessern ließen, rangiert laut der Meldung der Abbau von bürokratischen Belastungen. Am zweithäufigsten nannten die Betriebe den Wunsch nach einer Stärkung der beruflichen Bildung, etwa eine praxisnähere Berufsorientierung auch an Gymnasien sowie eine Aufwertung der Berufsschulen. Von einer erleichterten Einstellung ausländischer Fach- und Arbeitskräfte erhoffen sich die Unternehmen ebenfalls eine Verbesserung ihrer Personalsituation.

Aus Sicht der Wirtschaft gibt es noch viele weitere Ansatzpunkte für die Bewältigung des Fachkräftemangels, etwa die vermehrte Qualifizierung und effizientere Vermittlung von Arbeitslosen. Auch gesteigerte Anstrengungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind dringend erforderlich. Und nicht zuletzt wünschen sich die Unternehmen, dass die Erwerbstätigkeit von Älteren gestärkt wird.

Der DIHK-Fachkräftereport 2022 kann als pdf-Datei heruntergeladen werden.

 

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sl 25.01.2023