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Arbeitswelt

Das verdienen weibliche und männliche DAX-Vorstände

Quelle: Andreas Hermsdorf/pixelio.de

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Im Durchschnitt sank im vergangenen Jahr die Gesamtvergütung aller Vorstandsmitglieder (einschließlich CEOs) um 0,8 Prozent von 2,41 auf 2,39 Millionen Euro. Die Vorstandsvorsitzenden verzeichneten dabei einen Rückgang um 1,7 Prozent auf 3,2 Millionen Euro. Bei "einfachen" Vorstandsmitgliedern wurde ein Rückgang von minus 8,3 Prozent registriert. Im Vorjahr war noch ein Plus von 24 Prozent beim Vorstandsgehalt deutscher Spitzenunternehmen (DAX, MDAX, SDAX) zu verzeichnen.

Das zeigt der Mixed Compensation Barometer der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Berücksichtigt wurden ausschließlich Vorstandsmitglieder, die das komplette Geschäftsjahr im Vorstand vertreten waren und Vorstandsmitglieder, bei denen sämtliche Vergütungskomponenten vollständig offengelegt wurden. Analysiert wurden die Unternehmen, die im Jahr 2022 Mitglied im jeweiligen Index waren.

Die Frauen liegen demnach weiter vorn, verdienten aber ebenfalls weniger als im Vorjahr: Top-Managerinnen (ohne CEOs) erhielten 2022 eine Gesamtvergütung von im Schnitt gut 2,42 Millionen Euro und damit 352.000 Euro mehr als ihre männlichen Kollegen. Diese erhielten im vergangenen Geschäftsjahr durchschnittlich rund 2,07 Millionen Euro. Während die weiblichen Vorstandsmitglieder einen Rückgang bei der Gesamtvergütung um 0,2 Prozent verzeichneten, schrumpfte die Vergütung der Männer um 0,4 Prozent.

Weibliche Vorstandsmitglieder liegen nur im DAX vorn

Bereits im achten Jahr lag 2022 die Gesamtdirektvergütung der Frauen oberhalb der ihrer männlichen Kollegen in vergleichbaren Positionen. Der Gehaltsvorsprung weiblicher Vorstandsmitglieder stieg zudem leicht von 348 auf 352 Tausend Euro.

Ausschlaggebend für die deutlich höhere Vergütung weiblicher Vorstandsmitglieder ist das hohe Gehaltsniveau und ihr Gehaltsvorsprung im DAX. So verdienten weibliche DAX Vorstände im vergangenen Jahr durchschnittlich 3,2 Millionen Euro und damit 122.000 Euro mehr als ihre männlichen Kollegen, die auf durchschnittlich 3,08 Millionen Euro kamen. Dabei verbuchten die Vorstände im DAX besonders starke Einbußen: Die Gesamtdirektvergütung für weibliche Vorstandsmitglieder sank um 7,3 Prozent, während ihre männlichen Kollegen einen Rückgang von 8,7 Prozent verzeichneten.

"Im vergangenen Jahr mussten die Top-Manager:innen der DAX-Unternehmen Gehaltseinbußen hinnehmen, nachdem es im Vorjahr noch kräftig aufwärts gegangen war", sagt Jens Massmann, Partner und zuständig für Vorstandsvergütung bei EY. "Der Grund für die insgesamt eher schwache Gehaltsentwicklung war die Entwicklung des operativen Geschäfts und des Aktienkurses, die weniger positiv verlief als zunächst erwartet. Der Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme und stark gestiegene Energiepreise haben viele optimistische Prognosen zu Makulatur werden lassen – die hoch gesteckten Ziele, an deren Erreichen die Auszahlung variabler Gehaltsbestandteile geknüpft waren, wurden vielfach teils deutlich verfehlt – mit Folgen für die Gehaltsentwicklung. Und da im DAX variable Gehaltsbestandteile eine besonders große Rolle spielen, waren die Einbußen im DAX entsprechend deutlich."

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Während die weiblichen Vorstandsmitglieder im DAX laut der Meldung weiterhin mehr verdienen als ihre männlichen Kollegen und ihren Vorsprung sogar ausbauen konnten – von 80 auf 122 Tausend Euro, ergibt sich beim Blick auf den MDAX ein anderes Bild: Hier verdienen männliche Vorstände mit durchschnittlich 1,59 Millionen Euro weiterhin mehr als ihre Kolleginnen, deren Gesamtdirektvergütung im Durchschnitt 1,54 Millionen Euro betrug. Immerhin konnten die Managerinnen ein Plus von 9,4 Prozent erzielen, während ihre männlichen Kollegen einen Anstieg um "nur" 7,0 Prozent schafften. Die Lücke schrumpfte dadurch von 80 auf 54 Tausend Euro.

SDAX: Männer mit Gehaltsplus, Frauen mit Gehaltsrückgang

Ganz anders verlief die Entwicklung im SDAX: Die männlichen Vorstände verbuchten ein deutliches Plus von elf Prozent – weibliche Vorstandsmitglieder mussten hingegen im Durchschnitt einen Rückgang um 20 Prozent hinnehmen. Dadurch wurde im SDAX aus dem Vorsprung von 178.000 Euro, den weibliche Vorstandsmitglieder im Vorjahr noch auf männliche Kollegen hatten, ein Rückstand von 156.000 Euro.

"Die Entwicklung im SDAX war in erster Linie auf Wechsel in den Vorstandsgremien und damit der Bestellung einiger neuer weiblicher Vorstandsmitglieder zurückzuführen. Regelmäßig fallen die Vergütungshöhen bei Neubestellungen niedriger aus, als bei Vorstandsmitgliedern, die das Amt bereits länger inne haben", so Massmann.

Zudem spielen laut EY variable Vergütungsbestandteile in den Vorstandsetagen sowohl bei Männern als auch bei Frauen inzwischen eine erhebliche Rolle. So lag im vergangenen Jahr das Fixgehalt sowohl der männlichen wie auch der weiblichen DAX-Vorstandsmitglieder bei 932.000 Euro. Hinzu kamen die Auszahlungen variabler Gehaltsbestandteile in Höhe von 2,15 Millionen Euro bei den Männern und 2,27 Millionen Euro bei den Frauen.

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sl 31.10.2023