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Social Media

Tiktok will User künftig vor versteckter Werbung schützen

Die Social-Media-Plattform TikTok hat sich verpflichtet, ihre Nutzer künftig besser vor versteckter Werbung zu schützen. Der Europäische Verbraucherverbands (BEUC) hatte im Februar 2021 Alarm wegen bestimmter Praktiken von TikTok geschlagen. So hatte der BEUC kritisiert, dass die Social-Media-Plattform Kinder nicht vor versteckter Werbung und unangemessenen Inhalten schütze. Im Anschluss an die Beschwerde leitete die EU-Kommission gemeinsam mit dem Netz der nationalen Verbraucherschutzbehörden (CPC-Netz) einen Dialog mit TikTok ein.

Tiktok will Praktiken ändern

Nutzer können künftig Werbeanzeigen und Angebote melden, die Kinder zum Kauf von Waren oder Dienstleistungen drängen oder verleiten könnten. Für Markeninhalte (Branded Content) gilt nun eine Richtlinie zu Markeninhalten zum Schutz der Nutzer, die die Bewerbung unangemessener Produkte und Dienstleistungen wie Alkohol, Lockangebote für "schnell-reich-werden" sowie Zigaretten verbietet. Die Nutzer werden aufgefordert, einen Markeninhalte-Schieberegler zu verwenden, wenn sie Inhalte veröffentlichen, die mit bestimmten markenbezogenen Schlüsselwörtern wie #ad oder #sponsored versehen sind.

Hat ein Nutzer mehr als 10.000 Follower, werden seine Videos von TikTok im Hinblick auf dessen Richtlinie zu Markeninhalten und dessen Community-Richtlinien überprüft. Das soll sicherstellen, dass die Inhalte angemessen sind.

In den Richtlinien des Unternehmens wird klargestellt, wie TikTok-Münzen zu kaufen und zu verwenden sind, in Pop-up-Fenstern wird der geschätzte Preis in Landeswährung angegeben. Die Verbraucher können innerhalb von 14 Tagen vom Kauf zurücktreten, auch ihre Kaufhistorie ist verfügbar. Zudem wird in den Richtlinien des Unternehmens klargestellt, wie man TikTok-Belohnungen erhalten und Geschenke senden kann, deren Preis die Nutzer leicht berechnen können.

Bezahlte Anzeigen in Videos werden mit einem neuen Label gekennzeichnet, das von einem Dritten auf Wirksamkeit geprüft wird. Die Nutzer haben die Möglichkeit, nicht offengelegte Markeninhalte zu melden, und es werden neue Vorschriften für Hashtags und Labels eingeführt.

EU-Justizkommissar Didier Reynders: "Alle Social-Media-Plattformen müssen sich an die Regeln halten und sicherstellen, dass Verbraucher:innen kommerzielle Inhalte leicht erkennen können. Insbesondere auch, wenn sie von Influencern beworben werden. Wir begrüßen, dass sich TikTok zu mehr Transparenz bei seiner Geschäftstätigkeit verpflichtet hat."

Weitere Überwachung geplant

Das Netz für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz) wird die Umsetzung dieser Verpflichtungen im Jahr 2022 und darüber hinaus aktiv überwachen. Die Datenschutzbehörden werden weiterhin dafür zuständig sein zu bewerten, ob die neuen Richtlinien und Praktiken des Unternehmens mit den EU-Datenschutzvorschriften im Einklang stehen.

BEUC mahnt Nachbersserungen an

Der BEUC sieht indes weiter Nachholbedarf. Dies gelte insbesondere für die Urheberrechtsklausel von TikTok, die der Plattform nach wie vor eine sehr weitreichende Lizenz zur Nutzung der von ihren Nutzern erstellten und eingestellten Inhalte gewähre. Man sei auch weiterhin besorgt über das Fehlen eines Mechanismus, der junge Verbraucher vor dem Missbrauch durch Influencer schütze, wenn sie virtuelle Münzen von TikTok kaufen. Außerdem habe sich TikTok nicht verpflichtet, das Profiling und die gezielte Ansprache von Kindern mit personalisierter Werbung einzustellen.

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vg 22.06.2022