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Prof. Dr. Oliver Büttner, Universität Duisburg-Essen und Mitglied des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen des BMUV - Quelle: Universität Duisburg-Essen

Prof. Dr. Oliver Büttner, Universität Duisburg-Essen und Mitglied des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen des BMUV - Quelle: Universität Duisburg-Essen

Konsumverhalten

Wieso die Etablierung nachhaltiger Konsummuster so schwierig ist

Prof. Dr. Oliver Büttner, seit 2016 Professor für Wirtschaftspsychologie an der Universität Duisburg-Essen und seit 2022 Mitglied im Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), über die Einstellungs-Verhaltens-Lücke und wie man Menschen dazu motiviert, nachhaltig zu handeln.

markenartikel: Sie gehören zum Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV) und beraten das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Fragen der Verbraucherpolitik. Wo sehen Sie aktuell den größten Handlungsbedarf?

Prof. Dr. Oliver Büttner: Aktuell stehen sicherlich die Auswirkungen von Energiekrise und Inflation im Fokus. Darüber hinaus sehe ich Handlungsbedarf in den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Im Bereich der Nachhaltigkeit stellt sich die Frage, wie die Verbraucherpolitik die Etablierung nachhaltiger Konsummuster im Sinne der Sustainable Development Goals weiter fördern kann. Im Bereich der Digitalisierung findet eine rasante Entwicklung von Anwendungen künstlicher Intelligenz statt, über deren Auswirkungen auf Konsumentscheidungen noch wenig bekannt ist. Unabhängig von bestimmten inhaltlichen Themen halte ich es für sehr wichtig, Verbraucherpolitik noch stärker an wissenschaftlichen Erkenntnissen und einer empirischen Herangehensweise zu orientieren.

markenartikel: Wie meinen Sie das?

Büttner: Eine klassische Herangehensweise der Verbraucherpolitik ist oft, den Verbrauchern noch mehr Informationen zur Verfügung zu stellen. Wir wissen allerdings, dass die Informationen oft nicht gelesen werden. In der psychologischen Forschung gibt es Erkenntnisse darüber, wie Kommunikation oder andere Maßnahmen gestaltet werden sollten, damit diese auch wirksam sind. Diese Erkenntnisse gilt es verstärkt zu nutzen. Zu einer wissenschaftlicheren Ausrichtung gehört es zudem, verstärkt empirische Daten zu erheben, um Entscheidungen zu treffen sowie die Wirksamkeit von Maßnahmen zu evaluieren.

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markenartikel: Der Sachverständigenrat soll das BMUV bei der Gestaltung der Verbraucherpolitik unterstützen. Welche Themen wollen Sie auf die Agenda setzen – zum Beispiel mit Blick auf die Förderung eines nachhaltigen Konsumverhaltens?

Büttner: Ein zentrales Thema für mich ist die Frage, wie man Menschen dazu motiviert, auch tatsächlich nachhaltig zu handeln. Das Wissen um die Notwendigkeit ist oft vorhanden und Nachhaltigkeit ist prinzipiell ein sehr positiv besetztes Thema. Trotzdem verhalten wir uns oft nicht entsprechend – das kennt vermutlich jeder aus seinem eigenen Verhalten. In der Forschung spricht man von der sogenannten Einstellungs-Verhaltens-Lücke.

Welche Faktoren dafür verantwortlich sind, wieso man mit Information und Aufklärung allein keine Änderungen im Konsumverhalten erreicht, warum die Diskussion über Konsumreduktion oft Reaktanz auslöst und inwiefern sich die Erwartungen der Verbraucher:innen generell ändern, lesen Sie im vollständigen Interview mit Prof. Dr. Oliver B. Büttner in markenartikel 5/2023. Zur Bestellung geht es hier.

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vg 10.05.2023