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Das Bundeskartellamt gab die Übernahme von Galileo durch Dr. Oetker frei - Quelle: chow / unsplash.com

Das Bundeskartellamt gab die Übernahme von Galileo durch Dr. Oetker frei - Quelle: chow / unsplash.com

Bundeskartellamt

Dr. Oetker darf Tiefkühlpizza-Hersteller übernehmen

Dr. Oetker darf den Hersteller von Mini-Tiefkühlpizzen Galileo Lebensmittel GmbH & Co. KG übernehmen. Das entschied das Bundeskartellamt, Bonn, nach umfangreichen Marktermittlungen im Vorprüfverfahren. Zwar sei der Markt für Tiefkühlpizza sei zwar stark konzentriert, durch den Zusammenschluss zeigten sich aber "trotz hoher Marktanteile keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken", sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.

Übernahme freigegeben

Dr. Oetker zählt zu den größten Nahrungsmittelherstellern in Europa. Das Unternehmen ist Marktführer bei Tiefkühl-Pizzen gefolgt von der Nestlé-Wagner Gruppe. Galileo mit Sitz in Trierweiler ist ein bedeutender Hersteller im Segment Tiefkühl-Minipizzen, die fast ausschließlich unter den Handelsmarken der Lebensmitteleinzelhändler (LEH) vertrieben werden. Im Rahmen der Prüfung hat das Bundeskartellamt Hersteller von Tiefkühlpizzaprodukten sowie Unternehmen des LEH umfassend befragt.

"Dr. Oetker wird durch die Übernahme von Galileo weder zum Marktbeherrscher noch sind die Zuwächse im Gesamtmarkt sehr bedeutsam", so Mundt. Den Verbraucher:innen und dem Handel würden demnach ausreichend Ausweichoptionen zur Verfügung stehen. Nach den Ermittlungen kommen Dr. Oetker und Galileo laut Mitteilung des Amtes auf hohe gemeinsame Marktanteile an der Grenze der Vermutungsschwelle für eine marktbeherrschende Stellung. Allerdings wirken mehrere Faktoren einer Marktbeherrschung durch Dr. Oetker entgegen: Als wichtigster Wettbewerber verfügt die Nestlé-Wagner-Gruppe mit ihren Marken ebenfalls über eine sehr bedeutende Marktposition und der Marktanteilszuwachs zugunsten Dr. Oetkers infolge der Übernahme von Galileo fällt bezogen auf einen Gesamtmarkt von TK-Pizza-Produkten relativ gering aus. Bezogen auf das Segment TK-Mini-Pizza, das bislang von Nestlé-Wagner als einzigem Markenhersteller dominiert wurde, könnte sich die Fusion also eher als günstig für den Wettbewerb erweisen.

Es sei zudem nicht davon auszugehen, dass durch die Fusion eine gemeinsame marktbeherrschende Stellung von Dr. Oetker und Nestlé-Wagner bei TK-Pizza-Produkten entsteht oder verstärkt werden könnte. Gegen das Vorliegen eines wettbewerbslosen Duopols von Dr. Oetker und Nestlé-Wagner spricht die Marktentwicklung der letzten Jahre, die von Wettbewerb geprägt war. Seitdem der Hersteller Gustavo Gusto 2016 in den Markt eintrat, konnte er rasch Marktanteile gewinnen und übt so Wettbewerbsdruck auf Dr. Oetker und Nestlé-Wagner aus.

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se 03.07.2023