ANZEIGE

ANZEIGE

Shrinkflation

Verbraucherschützer fordern Kennzeichnung von versteckten Preiserhöhungen

Quelle: StefanieB./Fotolia

Quelle: StefanieB./Fotolia

Die Verbraucherzentrale Hamburg und die Verbraucherorganisation Foodwatch fordern eine Kennzeichnung von Produkten, die trotz geschrumpftem Inhalt zum gleichen Preis verkauft werden. Solche versteckten Preiserhöhungen, auch Shrinkflation, genannt, seien kaum zu erkennen, jedoch mittlerweile Alltag im Supermarkt. Bereits mehr als 37.000 Verbraucher:innen würden eine Foodwatch-Petition an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und die Bundesregierung unterstützen, teilten die Organisationen mit.

In Brasilien und Frankreich sei man schon weiter als in Deutschland. Der französische Minister für Wirtschaft und Finanzen, Bruno le Maire, habe etwa ein Gesetz gegen Shrinkflation angekündigt. Produkte, bei denen der Inhalt geschrumpft ist, müssen gekennzeichnet werden. Und Brasilien schreibe zum Beispiel eine Kennzeichnung von Shrinkflation auf der Verpackung vor. Ähnliches fordern die Verbraucherzentrale Hamburg und Foodwatch auch für Deutschland: einen Hinweis für zwölf Monate auf der Vorderseite der Verpackung.

Fencheltee von Aldi ist Mogelpackung des Monats November

Ein Beispiel für Shrinkflation ist die aktuelle Mogelpackung des Monats November der Verbraucherzentrale Hamburg, der Gutbio Fencheltee von Aldi Nord. Der Discounter hat bei diesem Produkt die Füllmenge gleich zweifach reduziert: Statt 25 sind nur noch 20 Teebeutel in der Umverpackung. Im einzelnen Beutel stecken außerdem zwei statt drei Gramm Fencheltee. Scheinbar ist der Tee beim aktuellen Verkaufspreis von 1,19 Euro statt 1,49 Euro günstiger geworden, unter dem Strich beträgt die versteckte Preiserhöhung aber 50 Prozent.

Aldi ist laut Mogelpackungsliste der Verbraucherzentrale Hamburg der Discounter, der seit Anfang 2022 mit Abstand die meisten versteckten Preiserhöhungen bei seinen Eigenmarken durchgesetzt hat: Neun Beispiele sind für Aldi Nord und Aldi Süd dokumentiert, bei anderen bekannten Discountern waren es deutlich weniger.



 

zurück

vg 13.11.2023