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Produktpiraterie

Gefälschte Waren kosten die EU-Industrie jährlich mehrere Milliarden Euro

Quelle: Nyul/Fotolia

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Gefälschte Waren kosten die Bekleidungs-, Kosmetik- und Spielzeugindustrie in der Europäischen Union (EU) jedes Jahr 16 Milliarden Euro an Umsatz und fast 200.000 Arbeitsplätze. Dies geht aus der Studie Economic impact of counterfeiting in the clothing, cosmetics, and toy sectors in the EU des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) im spanische Alicante hervor, die die wirtschaftlichen Auswirkungen gefälschter Produkte auf diese Branchen aufzeigt.

Die Bekleidungsindustrie trägt die Hauptlast dieser illegalen Aktivitäten und verliert jährlich fast zwölf Milliarden Euro an Umsatz, was 5,2 Prozent des Gesamtumsatzes des Sektors entspricht. Auch die Kosmetik- und die Spielzeugindustrie sind mit Verlusten von drei Milliarden Euro (4,8 % des Umsatzes) bzw. einer Milli (8,7 % des Umsatzes) stark betroffen. Bei Kosmetikfälschungen ist die französische Kosmetikindustrie in absoluten Zahlen am stärksten betroffen, mit jährlichen Umsatzeinbußen in Höhe von 800 Millionen Euro.

Die Studie, die sich auf Daten aus den Jahren 2018-2021 stützt, ergab, dass gefälschte Waren nicht nur den Umsatz beeinträchtigen, sondern auch zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten führen. Allein in der Bekleidungsbranche gehen schätzungsweise 160 000 Arbeitsplätze verloren - Deutschland und Italien waren bei den Arbeitsplatzverlusten die am stärksten betroffenen Märkte -, in der Kosmetik- und Spielzeugbranche 32 000 bzw. 3.600 Arbeitsplätze.

Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Österreich haben mit Umsatzeinbußen von fast acht Milliarden Euro bei Originalwaren die größten Verluste zu verzeichnen. Auf die  deutsche Spielzeugindustrie entfiel zum Beispiel ein Drittel der Umsatzeinbußen durch das gefälschtes Spielzeug in der EU.

Auswirkungen von Fälschungen auf Gesundheit und Sicherheit, Kriminalität und die Umwelt

Neben den wirtschaftlichen Verlusten und den Auswirkungen auf die Beschäftigung stellt der Bericht fest, dass Fälschungen die organisierte Kriminalität anheizen, das Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit untergraben und sich negativ auf die Umwelt auswirken. Darüber hinaus stellen Fälschungen in der Kosmetik- und Spielzeugbranche ein erhebliches Gesundheits- und Sicherheitsrisiko für die Verbraucher:innen dar. Laut einer EUIPO-Bedrohungsanalyse zur IP-Kriminalität aus dem Jahr 2022 entfallen 15 Prozent der an den EU-Grenzen beschlagnahmten gefälschten Artikel auf diese schädlichen Produkte.

João Negrão, Exekutivdirektor des EUIPO: "Gefälschte Waren haben reale Kosten - für die Verbraucher, für Marken und für unsere Volkswirtschaften. Diese jüngste Studie zeigt die sehr realen Kosten, wenn es um Umsatz- und Arbeitsplatzverluste in der EU geht."

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vg 17.01.2024