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Staatsministerin Reem Alabali-Radovan ist seit Februar 2022 Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus sowie seit Dezember 2021 Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration - Quelle: Integrationsbeauftragte/Krautz

Staatsministerin Reem Alabali-Radovan ist seit Februar 2022 Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus sowie seit Dezember 2021 Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration - Quelle: Integrationsbeauftragte/Krautz

Interview

Integrationsbeauftragte Alabali-Radovan: 'Made in Germany' profitiert von Vielfalt

Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, sprach mit markenartikel über Vielfalt als Standortfaktor, gleiche Chancen für Alle und die Erfolgsfaktoren, um mehr Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen:

markenartikel: Derzeit gehen vielerorts die Menschen auf die Straßen und wollen damit ein klares Bekenntnis gegen Rechts setzen. Auch viele Unternehmen engagieren und positionieren sich. Wie schätzen Sie die Proteste und das Engagement ein – reicht das, was wir aktuell sehen oder muss mehr passieren?

Reem Alabali-Radovan: Die Demonstrationen sind großartig. Weil so viele Menschen ausdrücken: bis hierhin und nicht weiter. Sie zeigen klare Kante gegen rechtsextreme Aktivitäten, für unser friedliches Miteinander. Viele waren seit Jahren nicht mehr bei einer Demonstration, aber spüren, dass sie jetzt etwas tun und laut sein müssen. Besonders ermutigend finde ich, dass die Demonstrationen nicht nur in Berlin oder Hamburg stattfinden, sondern mit richtig vielen Teilnehmenden auch in kleineren Städten in Ost und West, ob in Stralsund, Speyer oder in meiner Heimatstadt Schwerin. Es tut sich etwas im Land und wir müssen dieses Momentum nutzen. Da kann auch jede und jeder Einzelne etwas machen.

markenartikel: Was raten Sie?

Alabali-Radovan: Wer Rassismus oder Verschwörungstheorien mitbekommt, muss ins Gespräch gehen, konfrontieren – auch in Familie und Freundeskreis, auch wenn das zwischenmenschlich schwierig sein kann. Denn es geht um den Alltag, in dem wir Haltung zeigen und füreinander einstehen müssen. Die Bundesregierung unterstützt das mit starkem Fokus auf Programmen zur Demokratieförderung und politischen Bildungsarbeit. Ein Zeichen kann man aber auch an der Wahlurne setzen: im Juni bei der Wahl zum Europäischen Parlament, im Herbst bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen.

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markenartikel: Sie fordern mehr aktives Engagement von allen Beteiligten. Was erwarten bzw. wünschen Sie sich diesbezüglich konkret von Unternehmen?

Alabali-Radovan: Ich bin dankbar, wie klar Wirtschaft und Gewerkschaften immer wieder Stellung gegen Rassismus beziehen. Die Sozialpartner haben nach der Correctiv-Recherche sehr schnell und sehr deutlich gesagt, dass unsere Betriebe ein Spiegel der Gesellschaft und Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte selbstverständlich Arbeitskollegen sind. Die Wirtschaft setzt auch immer wieder auf Vielfalt als echten Standortfaktor und das ist genau richtig, denn 'Made in Germany' profitiert von Einwanderung und gesellschaftlicher Vielfalt. Viele Unternehmen wissen das und haben die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Über 5.000 Unternehmen mit 15 Millionen Beschäftigten sind dabei. Sie bekennen sich dazu, alle Talente zu nutzen, nicht auf soziale oder geografische Herkunft der Bewerbenden oder Beschäftigten zu schauen, sondern gleiche Chancen auf Ein- und Aufstieg zu schaffen. Ich lade alle Unternehmen unseres Landes ein, die Charta zu unterschreiben.

Wo und wie die Wirtschaft sich noch mehr einbringen und gegen Rassismus vorgehen kann und welche Initiativen mit Blick auf eine gelungene Integration es gibt, lesen Sie im vollständigen Interview in markenartikel 3/2024. Hier geht es zur Bestellung.

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vg 12.03.2024