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Label für Lebensmittel

Studie sieht Bedarf für neue EU-Lebensmittelkennzeichnungen

Quelle: Noah Buscher/Unsplash

Quelle: Noah Buscher/Unsplash

Eine in der Zeitschrift Ecological Economics erschienene Studie unter Leitung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg, eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft, liefert Erkenntnisse über die Zukunft der Lebensmittelkennzeichnung in der EU. Durch die Analyse von Expertenmeinungen aus der Lebensmittelindustrie identifiziert die Studie einen breiten Konsens über die Notwendigkeit neuer Lebensmittelkennzeichnungen, die Landwirt:innen zu mehr Ökosystemdienstleistungen anregen sollen. Die drei vorgeschlagene Label-Prototypen – ein produzentengetriebenes Ökosystemdienstleistungslabel, ein verbraucherorientiertes Informationslabel und ein neues EU-Nachhaltigkeitslabel – sollen die Vielfalt der Stakeholder-Perspektiven widerspiegeln. Es sei wichtig, verschiedene Sichtweisen miteinzubeziehen, wenn die neue Lebensmittelkennzeichnung in der EU Erfolg haben soll, heißt es in der Studie.

Drei Label-Ideen sollen Vielfalt der Stakeholder-Perspektiven widerspiegeln

Die Studie Between farms and forks: Food industry perspectives on the future of EU food labelling stellt drei Ansätze zur Lebensmittelkennzeichnung vor, die im Kontext der EU-Strategie 'arm2Fork - Vom Hof auf den Tisch' von Bedeutung sind. In dieser Strategie hat sich die EU zum Ziel gesetzt, Konsument:innen bei der Einkaufsentscheidung von Lebensmitteln stärker zu Nachhaltigkeitskriterien hinzuorientieren.

Das 'produzentengetriebene Ökosystemdienstleistungs-Label' konzentriert sich auf die direkte Verbindung von landwirtschaftlicher Produktion und Ökosystemdienstleistungen und folgt der Idee von Anbauverbänden, die Produkte mit zusätzlichen Umweltstandards kennzeichnen. Das 'verbraucherorientierte Informationslabel' legt den Schwerpunkt auf die Aufklärung und Information der Verbraucher:innen über die Umweltauswirkungen der Produkte. Das zweite Label hat somit eher einen verordnenden Charakter und ähnelt der Idee des Nutri-Scores. Hier informiert eine fünfstufige Farb- und Buchstabenskala über die ernährungsphysiologische Bewertung eines Produktes. Das EU-Nachhaltigkeitslabel legt ein besonderes Augenmerk auf die gesamte Wertschöpfungskette. Diese Kennzeichnung könnte als Ergänzung zu bisher bestehenden freiwilligen Labeln wie dem EU Bio-Siegel agieren.

"Indem wir verschiedene Perspektiven innerhalb der Lebensmittelindustrie zusammenführen, zeigen wir Wege auf, wie Lebensmittelkennzeichnungen effektiv zur Förderung von Ökosystemdienstleistungen beitragen können. Unsere Arbeit unterstreicht die Notwendigkeit, gemeinsam für eine transparente und verantwortungsvolle Lebensmittelkette zu arbeiten, die sowohl für unsere Umwelt als auch für zukünftige Generationen von Vorteil ist", so Christoph Schulze, Hauptautor der Studie und Forscher am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF).
 

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vg 02.04.2024