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Studie: Geistiges Eigentum stärkt die europäische Wirtschaft

Das Europäische Patentamt (EPA) und das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) haben ihre zweite Studie zu den Auswirkungen von Rechten des geistigen Eigentums auf die europäische Wirtschaft veröffentlicht. Gemessen wurden die Auswirkungen vor allem anhand der Indikatoren BIP, Beschäftigung, Löhne und Außenhandel.

Im Vergleich zur vorherigen Studie aus dem Jahr 2013 hat die Bedeutung schutzrechtsintensiver Wirtschaftszweige demnach weiter zugenommen. Sie tragen über 42 Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung in der EU bei (rund 5,7 Billionen Euro jährlich) und es entfallen etwa 38 Prozent der Gesamtbeschäftigung in der EU (82 Millionen Arbeitsplätze) auf Unternehmen, die überdurchschnittlich Gebrauch von Rechten des geistigen Eigentums machen. Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass die durchschnittlichen Löhne und Gehälter, die in schutzrechtsintensiven Wirtschaftszweigen gezahlt werden, mehr als 46 Prozent über der Vergütung in anderen Branchen liegen.

Diese Wirtschaftszweige scheinen sich auch als widerstandsfähiger gegenüber der Wirtschaftskrise erwiesen zu haben: Ein Vergleich der Ergebnisse der vorliegenden Studie (die sich auf den Zeitraum 2011-2013 erstreckt) mit denen der Vorläuferstudie (mit dem Berichtszeitraum 2008-2010) zeigt, dass der Beitrag dieser Wirtschaftszweige zur EU-Wirtschaft geringfügig zugenommen hat.

Deutschland im europäischen Vergleich

Deutschland weist im europäischen Vergleich höhere Beschäftigungsanteile sowie BIP-Anteile in schutzrechtsintensiven Wirtschaftsteilen auf. So schafft zu Beispiel der patentintensive Wirtschaftssektor in Deutschland 15,1 Prozent der gesamten Arbeitsplätze und erwirtschaftet 21,7 Prozent des BIP. Im EU-Durschnitt werden im patentintensiven Wirtschaftszweig dagegen 10,3 Prozent aller Arbeitsplätze geschaffen und ein BIP von 15,2 Prozent erwirtschaftet. Die hohen Zahlen in diesem Sektor sind laut Studie auf den hohen Anteil von verarbeitender Industrie in Deutschland zurückzuführen.

Grüne Technologien: Besondere Stärke der EU-Wirtschaft

Dem Bericht zufolge entfallen rund 90 Prozent des EU-Handels mit der übrigen Welt auf schutzrechtsintensive Wirtschaftszweige. Ferner sind danach Klimaschutztechnologien für die EU von besonderer Bedeutung; dieser Sektor beschäftigt 1,2 Prozent der Erwerbstätigen in der EU, erwirtschaftet jedoch 2,1 Prozent der Wirtschaftsleistung und hat erheblichen Anteil an der positiven Handelsbilanz der EU gegenüber der übrigen Welt.

Geschmacksmusterintensive Wirtschaftszweige geben Impulse

Auch im Geschmacksmusterbereich können europäische Unternehmen ausgezeichnete Leistungen vorweisen. Sektoren, die Geschmacksmuster intensiv nutzen, haben 2013 über 243 Mrd. Euro zur Außenhandelsbilanz der EU beigetragen. Geschmacksmusterintensive Unternehmen erwirtschafteten 18 Prozent des BIP der EU und stellten 38,7 Mio. Arbeitsplätze.
Wie der Bericht zeigt, ist rund die Hälfte aller Unternehmen in der EU schutzrechtsintensiv, wobei Maschinenbau, Grundstücks- und Wohnungswesen, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Herstellung von Kraftfahrzeugen, Computern und Arzneimitteln zu den 20 wichtigsten schutzrechtsintensiven Wirtschaftszweigen in Europa zählen.

In der Studie wurde ein breites Spektrum von Rechten des geistigen Eigentums – Patente, Marken, Geschmacksmuster, Urheberrechte, geografische Angaben (g. A.) und Sortenschutzrechte – untersucht. Darüber hinaus wurden die Wirtschaftszweige ermittelt, die diese Rechte verhältnismäßig intensiv nutzen, und auch der Beitrag quantifiziert, den die schutzrechtsintensiven Wirtschaftszweige zu einer Vielzahl von Wirtschaftsindikatoren, insbesondere Bruttoinlandsprodukt (BIP), Beschäftigung, Löhne und Außenhandel, auf EU-Ebene leisten. Zur Studie geht es hier.



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vg 25.10.2016