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Corona-Krise: Ein Viertel der Bundesbürger glaubt an die schnelle wirtschaftliche Erholung

Unsicherheit mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung ist die vorherrschende Stimmung in Deutschland (Quelle: McKinsey)
Unsicherheit mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung ist die vorherrschende Stimmung in Deutschland (Quelle: McKinsey)

Die Corona-Pandemie hat Wirtschaft und Gesellschaft derzeit fest im Griff. Wann der Shutdown und die Kontaktbeschränkungen enden, ist derzeit noch nicht absehbar. Die Unsicherheit der Menschen ist deshalb groß. Auch mit Blick auf das Vertrauen in die wirtschaftliche Erholung des eigenen Landes nach COVID-19. Immerhin jeder vierte Bundesbürger (25 %) geht aber davon aus, dass sich die Wirtschaft innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate wieder erholen wird. In Spanien glauben das nur 15 Prozent der Teilnehmer einer repräsentativen Konsumentenbefragung. In Großbritannien sind es ebenfalls 15 Prozent, in Frankreich und Italien 14 Prozent und in Portugal sogar nur zehn Prozent.

Nur knapp jeder zehnte Deutsche (12 %) rechnet indes mit einer langfristigen Rezession oder negativen wirtschaftlichen Auswirkungen, die deutlich länger als zwölf Monate andauern werden. In den europäischen Nachbarländern glaubt dies im Schnitt gut jeder dritte Befragte (30 %).

Dies sind die Ergebnisse des Consumer Sentiment Pulse Check. Seit März befragt die Unternehmensberatung McKinsey & Company dafür regelmäßig repräsentativ Konsumenten in über 30 Ländern weltweit, zehn davon in Europa.

Ein Drittel der Deutschen will weniger ausgeben

Corona-Virus wirkt sich auch auf die Ausgabebereitschaft aus (Quelle: McKinsey)

Die Mehrheit der Deutschen (67 %) erwartet keine spürbare Veränderung beim Einkommen in den nächsten zwei Wochen. Der Anteil derjenigen, die geringere Einnahmen verzeichnen, wächst jedoch: 28 Prozent geben an, in den vergangenen zwei Wochen geringere Einnahmen verzeichnet zu haben (zwei Wochen zuvor waren es noch 22 %).

Mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) will in den nächsten zwei Wochen ähnlich viel Geld ausgeben wie zuvor, 15 Prozent planen sogar, mehr Geld auszugeben. 28 Prozent wollen weniger ausgeben. Nach den geplanten Ausgaben pro Produktkategorie gefragt, will die Mehrheit der Deutschen quer durch alle Kategorien weniger Geld ausgeben. Eine Ausnahme bilden Lebensmittel. Hier geben 20 Prozent an, mehr Geld auszugeben.

Vom Trend hin zum Online-Einkauf profitieren Produktgruppen unterschiedlich

Produktgruppen profitieren unterschiedlich von Online-Konsum (Quelle: McKinsey)

Die Auswirkungen auf das Online-Kaufverhalten sind in Europa unterschiedlich. Während Konsumenten in Großbritannien beispielsweise planen, in den kommenden Wochen verstärkt online zu kaufen, ist dieser Trend in Deutschland und anderen Ländern insbesondere bei Produkten des täglichen Bedarfs nicht zu beobachten. Die Mehrzahl der Konsumenten plant, diese Einkäufe nach wie vor offline zu kaufen. In anderen Bereichen wie Fitness und Gesundheit haben fast 30 Prozent der Deutschen während der Corona-Krise erstmalig ein Online-Angebot genutzt.


"Angesichts der großen Unsicherheit der Konsumenten ist es für Konsumgüterhersteller und Markenunternehmen momentan besonders schwierig zu verstehen, was in den Köpfen der Konsumenten passiert und wie sich Einstellung und Verhalten auch über die Krise hinaus verändern werden", sagt Jesko Perrey, Globaler Leiter der Marketing & Sales Practice bei McKinsey & Company. "Marken können zu Innovationstreibern in Unternehmen werden. Die Krise kann dabei helfen, dass interne Widerstände, die normalerweise eine Transformation begleiten und hemmen, jetzt wegfallen.


Auch die Frage nach der Identität einer Marke sei jetzt wichtiger denn je. Außerdem werde Transparenz noch an Bedeutung gewinnen.

"Passe ich als Marke in diese Welt? Was ist der Purpose, die Daseinsberechtigung der Marke?", so Perrey. "Die Kunden wollen genauer über Lieferketten, Sourcing etc. Bescheid wissen. Das kann Auswirkungen auf das Produktportfolio haben."

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(vg) 09.04.2020



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vg 09.04.2020