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Ausgabebereitschaft stabilisiert sich allmählich

55 Prozent der Deutschen zeigen großes Interesse für das Konjunkturpaket, mit dem die Bundesregierung die Corona-gebeutelte Wirtschaft wieder in Schwung bringen will. Allerdings sind nur 15 Prozent der Meinung, dass die geplanten Maßnahmen einen merkbaren oder starken Einfluss haben werden. 43 Prozent gehen dagegen davon aus, dass das Programm überhaupt keinen Effekt zeigen wird. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studienreihe Pilot Radar „Markenkommunikation in Zeiten von Corona“. In der elften Welle der Umfrage zu Einstellungen und Konsumverhalten der Deutschen hat die Hamburger Agentur vom 10. bis 12. Juni wieder über 1.000 repräsentative Online-Interviews erhoben, um daraus resultierend Empfehlungen für die Kommunikationsbranche abzuleiten.

Kaufprämien für Autos finden wenige Anhänger

Mit 59 Prozent ist die Zustimmung zur Senkung der Mehrwertsteuer noch mit am größten. 44 Prozent der Deutschen begrüßen den Kinderbonus in Höhe von 300 Euro. Dagegen halten nur 17 Prozent die Kaufprämie für Elektro-Autos für sinnvoll. Andere Maßnahmen, die von der Koalition nicht angenommen wurden, hätten da schon eher das Vertrauen der Bevölkerung gefunden, beispielsweise die Abschaffung des Solidaritätszuschlags (61 Prozent), eine Entlastung bei den Stromkosten (66 Prozent) oder die Anhebung der Leistungen zur Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung (55 Prozent). 39 Prozent sprechen sich für Konsumgutscheine für den Einkauf im regionalen Einzelhandel aus. Eine generelle Kaufprämie für Autos, also auch für Verbrenner, hätten dagegen nur 12 Prozent begrüßt.

Geteilte Gesellschaft

Der Anteil der Menschen, die sich wegen Corona weniger oder keine Sorgen machen, ist in den vergangenen zwei Wochen um zehn Punkte auf insgesamt 52 Prozent gestiegen. Der Grad der Entspanntheit nimmt zu, die Deutschen verlagern ihr Leben wieder stärker nach draußen, wodurch sich das Freizeitverhalten weiter normalisiert und immer weniger Beeinträchtigungen durch Corona empfunden werden.

Auch bei der Ausgabebereitschaft ist eine kontinuierliche Stabilisierung zu beobachten. Allerdings dokumentiert sich hier deutlich die Zweiteilung unserer Gesellschaft: 52 Prozent der Befragten sahen sich von der Krise weder persönlich noch am Rande wirtschaftlich betroffen. 75 Prozent dieses Segments gaben auch an, genauso viel Geld oder mehr ausgeben zu wollen. Dagegen bekunden 59 Prozent derjenigen, die finanzielle Einbußen befürchten, demzufolge auch ihre Ausgaben reduzieren zu wollen.

Dieser Zweiteilung entspricht auch das aktuelle Stimmungsbild der Deutschen: So sind 49 Prozent optimistisch, dass sich die Lage schnell wieder normalisiert, was dem bislang höchsten Wert seit Beginn der Corona-Krise entspricht. Ein ebenso großer Anteil scheint indessen verunsichert darüber, was die Zeit nach Corona für sie bringen wird. 29 Prozent der Menschen sind sogar der Meinung, dass für sie persönlich nach der Krise vieles schlechter sein wird als zuvor.



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tor 17.06.2020