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Corona-Krise verändert das Mobilitätsverhalten

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf das Mobilitätsverhalten der Deutschen aus? Wie ist es um die Akzeptanz der Elektromobilität in der Bevölkerung bestellt? Bleiben der Klima- und Umweltschutz wichtige Anliegen? Diesen Fragen geht der Mobilitätsmonitor 2020 nach, eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie (IfD) Allensbach im Auftrag von Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, München. Die repräsentative Bevölkerungsumfrage wurde zum zweiten Mal nach 2019 durchgeführt.

Corona: Fahrrad profitiert, Pkw bleibt unverzichtbar

Die Deutschen, das zeigen die Ergebnisse, haben ihr Mobilitätsverhalten krisenbedingt verändert: Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Bevölkerung unternimmt in diesem Jahr weniger Reisen, 40 Prozent verzichten gänzlich auf Auslandsreisen und 39 Prozent auf Flugreisen. Der Mobilitätsradius hat sich im Krisenjahr verringert, wovon vor allem das Fahrrad profitiert: Der Anteil der Bevölkerung, der täglich das Fahrrad nutzt, ist gegenüber 2019 von 17 auf 22 Prozent angestiegen.

Und diese Verhaltensänderung möchten die Deutschen auch beibehalten: Während sie sich in Bezug auf Flugreisen eine schnelle Rückkehr zur alten Normalität wünschen – nur zehn Prozent der Befragten wollen auch nach Corona keine Flugreisen mehr unternehmen –, möchten 27 Prozent der Deutschen nach der Krise weiterhin öfter mit dem Fahrrad fahren.

Der Pkw bleibt dennoch der Deutschen beliebtestes Fortbewegungsmittel: Neun von zehn Befragten nutzen regelmäßig einen Pkw, 52 Prozent – und damit genauso viele wie im Vorjahr – nutzen ihn täglich. Entsprechend ziehen drei Viertel (74 Prozent) der Umfrageteilnehmer die Bilanz, dass der Pkw für sie unverzichtbar ist.

Trendumkehr bei der Elektromobilität: Skepsis bleibt, aber die Bereitschaft zum Kauf steigt

Seit 2019 stieg der Anteil der Bevölkerung, für den die Anschaffung eines E-Autos in Betracht käme, von 21 auf 24 Prozent. Deutlich größer ist die hingegen die Bereitschaft, auf ein Hybridfahrzeug umzusteigen: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) kann sich diesen Schritt vorstellen. Interessant hingegen bleibt, dass zwar jeder zweite Befragte (53 Prozent) erwartet, dass sich die Elektromobilität durchsetzen wird, dies aber nur von knapp jedem Vierten (24 Prozent) gewünscht wird.

Ein Grund, warum die Elektromobilität noch immer kritisch gesehen wird, sind nach wie vor hohe Anschaffungskosten (72 Prozent), unzureichende Ladeinfrastruktur (69 Prozent) oder unbefriedigende Reichweiten (60 Prozent). Mit 59 Prozent bezweifeln sogar mehr Befragte als noch im Vorjahr (48 Prozent), dass das E-Auto wirklich eine umweltverträgliche Alternative ist.

Klimaschutz: fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankert

Obwohl die politische Agenda der Bevölkerung zurzeit stark von der aktuellen Krise geprägt ist, zählen für 59 Prozent der Bevölkerung Umwelt- und Klimaschutz zu den besonders dringlichen politischen Anliegen. Insgesamt haben sich die Vorstellungen, wie die Klimabelastungen verringert werden können, gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert: 63 Prozent halten es für besonders wichtig, schadstoffarme Antriebssystem für Autos und Lkws einzusetzen, 61 Prozent sprechen sich für die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und 60 Prozent für die Entlastung der Straßen durch Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wassersweg aus. Nicht zuletzt ist die große Mehrheit davon überzeugt, dass der technologische Fortschritt wesentlich dazu beitragen kann, die Klimabelastung zu vermindern. Eine wachsende Minderheit (von 26 auf 33 Prozent) glaubt zudem daran, dass veränderte Mobilitätsmuster und -optionen den Klimaschutz deutlich voranbringen können.

Über den Mobilitätsmonitor 2020

Die Untersuchung stützt sich auf 1.237 Face-to-Face-Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahre. Die Interviews fanden im Juli 2020 statt.



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(vg) 22.10.2020



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vg 22.10.2020