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Thomas Jarzombek: "Wir müssen Software und Datenökonomie in den Kern der Wirtschaft stellen"

Thomas Jarzombek ist Beauftragter des BMWi für die Digitale Wirtschaft und Start-ups (Foto: Tobias Koch)
Thomas Jarzombek ist Beauftragter des BMWi für die Digitale Wirtschaft und Start-ups (Foto: Tobias Koch)

Thomas Jarzombek, seit August 2019 Beauftragter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) für die Digitale Wirtschaft und Start-ups, über Corona als "Booster" für die Digitalisierung, den Ausbau der Start-up-Finanzierung, Datenökonomie und die Notwendigkeit einer Haltungsänderung.

markenartikel: Die Corona-Krise wird oftmals als Beschleuniger der Digitalisierung bezeichnet. Wie kann es gelingen, diesen Digitalisierungsschub aufrecht zu erhalten?

Thomas Jarzombek: Die Corona-Krise ist ein regelrechter 'Booster' für die Digitalisierung. Wir haben gesehen, wie wichtig Digitalisierung quasi über Nacht für alle von uns wurde. Das Beste daran: Wir haben digitale Technologien angenommen, ohne jahrelang darüber zu diskutieren und Bedenken zu wälzen, sondern wir konnten es einfach machen. Jetzt müssen wir dran bleiben und genau diesen Schwung mitnehmen, um Deutschland zu digitalisieren, und müssen auch in Technologie-Start-ups umso mehr investieren. Wir setzen mit dem Konjunkturprogramm bereits wesentliche Akzente. Im Kern steht der Ausbau der öffentlichen Start-up-Finanzierung – von vier Milliarden Euro auf 20 Milliarden Euro mit dem Zukunftsfonds, dem Corona-Maßnahmenpaket für Start-ups und den bestehenden Förderinstrumenten im Bereich Wagniskapital.

markenartikel: Für die Unternehmen ist es wichtig, jetzt Lösungen für die Zukunft nach der Corona-Pandemie zu erarbeiten. Wo bzw. in welchen Schlüsseltechnologien sehen Sie das größte Wachstumspotenzial, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu stärken?

Jarzombek: Es ist nicht die eine Technologie, die ein großes Wachstumspotenzial hat, sondern wir sehen in einer ganzen Breite neue Technologien die Welt erobern. Das beginnt bei Künstlicher Intelligenz, geht über Quantencomputing und endet bei neuen Technologien in der Raumfahrt, die gerade dabei ist, ein weltweit großes Business zu werden.

markenartikel: Wie kann es dabei gelingen, Deutschland im Vergleich zu den US-amerikanischen oder auch chinesischen Firmen konkurrenzfähiger zu machen, die Standortbedingungen weiter zu verbessern und Defizite bei der Digitalisierung aufzuholen?

Jarzombek: Unser Ziel muss es bleiben, konkurrenzfähiger zu werden. Deshalb ist es wichtig, die Bedingungen für Start-ups und – ganz allgemein gesprochen – für die Herausforderer der Platzhirsche zu verbessern. Ein wichtiger Teil ist dabei der Zukunftsfonds, der Finanzierungen von 30 Milliarden Euro aus öffentlichen und privaten Mitteln für Start-ups zur Verfügung stellen wird. Wir müssen aber auch unsere Infrastruktur und unsere Haltung verändern und Software und Datenökonomie in den Kern der neuen Wirtschaft in Deutschland stellen.

Das Interview ist erschienen in markenartikel 11/2020. Zur Bestellung geht es hier.



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(vg) 25.11.2020



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vg 25.11.2020