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Trotz Corona: Firmen aus China investieren weiter stark in Europa

In einer aktuellen EY-Umfrage sagen mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Unternehmen aus China, die bereits in Europa investiert oder die strategische Absicht dazu haben, dass sie in den nächsten fünf Jahren weiter Investitionen auf dem Kontinent planen. Weitere 36 Prozent sind derzeit noch unsicher. Keine entsprechenden Pläne haben lediglich elf Prozent der Unternehmen.

Dabei ist das Geschäft von 86 Prozent der befragten Unternehmen nach eigenen Angaben durch den Ausbruch von Covid-19 getroffen worden – 41 Prozent berichten sogar von schweren Auswirkungen. Von Investitionen in Europa hält sie das aber nicht ab – zumal sie sich davon deutliche Vorteile erwarten: 53 Prozent wollen sich auf diese Weise technologisches Know-how sichern und ihre For-schungs- und Entwicklungskapazitäten verbessern. Für 42 Prozent ist die Erweiterung des eigenen Produktportfolios ein Hauptargument. 30 Prozent erhoffen sich einen besseren Zugang zum europäischen Markt – und dessen zahlungskräftigen Konsumenten.

Drei Viertel der befragten Unternehmen, die in Europa investiert haben, sind mit ihren bisherigen Geschäften auf dem europäischen Kontinent übrigens zufrieden – zwölf Prozent sogar sehr zufrieden, so sweitere Ergebnisse der Umfrage unter 66 Investoren aus China, die bereits in den vergangenen zehn Jahren in Europa investiert haben oder die strategische Absicht haben, künftig zu investieren. Zu den Investments zählten insbesondere Fusionen und Übernahmen (85 Prozent), aber auch Expansionen oder Joint Ventures.

Insbesondere Deutschland war ein begehrtes Ziel für chinesische Käufer: 75 Prozent der Befragten tätigten ihre Investitionen in Westeuropa in den vergangenen zehn Jahren hierzulande. Auf das Vereinigte Königreich (36 Prozent) und auf Frankreich (23 Prozent) entfallen nicht einmal halb so viele Aktivitäten.

Allerdings ist in der Vergangenheit nicht alles glatt gelaufen. 73 Prozent der Unternehmen aus dem Reich der Mitte hatten nach eigener Aussage zu wenig Erfahrung und nicht die nötigen Mitarbeiter zur Integration der Übernahmekandidaten. Zudem stießen sie in Europa auf kulturelle Unterschiede (70 Prozent) und auf un-bekannte politische Gegebenheiten (55 Prozent).

Yi Sun, Partnerin und Leiterin der China Business Services Deutschland, Österreich und Schweiz bei EY: „Die chinesische Wirtschaft hat sich relativ schnell wieder vom Pandemieausbruch erholt und ist so kapitalstark, dass sie in Europa investieren kann und wird. Die Gefahr, dass es im Zuge der Corona-Pandemie zu einem Ausverkauf angeschlagener europäischer Firmen in großem Stil kommt, sehe ich aber nicht. Denn viele ausländische Gesellschaften – darunter auch solche aus China – schaffen es aufgrund der hohen Anforderungen in der Prozessabwicklung von Insolvenzfällen hierzulande nicht, zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen. Zudem sind die Hürden für ausländische Beteiligungen – auch in Deutschland – in den vergangenen Jahren deutlich hochgesetzt worden.“






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tor 08.12.2020