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Video- und Computerspiele: Deutschland im Gaming-Fieber

Halb Deutschland spielt Video- oder Computerspiele - Quelle: Bitkom
Halb Deutschland spielt Video- oder Computerspiele - Quelle: Bitkom

Gamerinnen und Gamer spielen aufgrund der Corona-Pandemie nicht nur öfter und länger, sie zahlen auch mehr für ihr Hobby. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung in Deutschland, die vom Digitalverband Bitkom, Berlin, in Auftrag gegeben wurde. Von Mitte Juni bis Mitte Juli 2021 wurden dabei 1.269 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt, darunter 635 Gamerinnen und Gamer. Die Umfrage ist repräsentativ. Demnach hat sich die Spieldauer während der Pandemie verdoppelt. Nach der Bitkom-Untersuchung betrug die wöchentliche Spielzeit vor Corona im Durchschnitt fünf Stunden. Seit Beginn der Pandemie hat sich dieser Wert auf zehn Stunden verdoppelt. Auch nach der Pandemie wird nicht wesentlich weniger gespielt werden. Die Befragten gehen davon aus, dass sie nach der Pandemie durchschnittlich 8,5 Stunden pro Woche mit Gaming verbringen werden.

Die Gruppe der Ü50-Gamerinnen und -Gamer wächst

Insgesamt spielt die Hälfte der deutschen Bevölkerung (50 Prozent) zumindest hin und wieder Video- oder Computerspiele. Die Zahl ist im vergangenen Jahr während der Corona-Pandemie noch einmal gestiegen (2020: 46 Prozent). 2,5 Millionen Menschen kamen hinzu.

Am meisten spielen nach wie vor die jüngeren Generationen: 81 Prozent sind es bei den 16- bis 29-Jährigen, 67 Prozent bei den 30- bis 49-Jährigen. Doch die Generationen über 50 holen auf: So spielen bereits 4 von 10 Personen im Alter zwischen 50 und 64 Jahren Video- oder Computerspiele (40 Prozent). 2020 war es noch ein Drittel (33 Prozent), 2019 nur ein Viertel (25 Prozent). Auch mehr Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren verbringen zumindest hin und wieder Zeit mit Gaming (18 Prozent; 2020: 13 Prozent).

Drei Viertel geben Geld fürs Gaming aus – Anzahl der Abos steigt

Es wird nicht nur mehr und länger gespielt, die Menschen investieren auch mehr Geld in ihr Hobby. So geben drei Viertel (76 Prozent) an, in den vergangenen zwölf Monaten für Video- oder Computerspiele bezahlt zu haben (2020: 69 Prozent) – das sind vier Millionen, die erstmals fürs Gaming Geld ausgegeben haben. Das Geld fließt am häufigsten in In-Game-Käufe (42 Prozent). Jede oder jeder Dritte (32 Prozent) kauft Spiele online, etwa auf Plattformen wie Steam oder in App-Stores, nur jede oder jeder Neunte (11 Prozent) geht zum Kauf von Spielen ins Geschäft.

Abo-Modelle werden zunehmend beliebter: 58 Prozent der Gamerinnen und Gamer zahlen für mindestens ein Gaming-Abo – ein leichter Anstieg zu 2020, als es 55 Prozent waren. Die meisten (37 Prozent) haben ein Abo für einzelne Online-Spiele wie World of Warcraft oder Final Fantasy XIV. Fast ein Viertel (23 Prozent) zahlt Abo-Gebühren für einzelne Konsolen-Anbieter wie PlayStation Plus, Xbox Live Gold oder Nintendo Switch Online. 19 Prozent zahlen für ein Abo für Online-Plattformen zum Download von Spielen, dazu zählen unter anderem Apple Arcade, Prime Gaming oder Xbox Game Pass. Streaming-Spiele-Abos wie Google Stadia oder Playstation Now sind hingegen noch nicht sehr weit verbreitet, wachsen aber schnell. 2020 hatten erst vier Prozent ein solches Abo abgeschlossen, aktuell sind es mit sieben Prozent fast doppelt so viele – Tendenz weiter steigend.

Mehr Vielfalt in der Gaming-Landschaft

Sogenannte Casual Games bleiben beliebtestes Game-Genre: 80 Prozent spielen die einfachen Gelegenheitsspiele wie Candy Crush, Quizduell und Co. (2020: 73 Prozent). Auch Strategie-, Management- und Aufbauspiele werden von einer großen Mehrheit (73 Prozent; 2020: 66 Prozent) gespielt und verdrängen Action-Spiele bzw. Ego-Shooter von Platz zwei. Diese verzeichnen einen leichten Rückgang von 67 Prozent im Jahr 2020 auf aktuell 64 Prozent. Fitness- und Bewegungsspiele (59 Prozent) erhalten weiter Zuwachs, nachdem sie im vergangenen Jahr bereits einen starken Nutzeranstieg verzeichneten (2020: 52 Prozent; 2019: 39 Prozent). Auch Lernspiele werden beliebter (54 Prozent; 2020: 47 Prozent). Den stärksten Anstieg mit acht Prozentpunkten erleben Simulationsspiele: Mehr als ein Drittel (37 Prozent) steigen ins virtuelle Flugzeug, Polizei- oder Feuerwehrauto, bauen Zoos oder Bauernhöfe oder gestalten das Leben ihrer Sims.

Gaming bleibt mobil: Smartphone wieder auf Platz 1

Wie bereits im Jahr 2020 spielen die meisten mobil auf dem Smartphone (84 Prozent). Das Gerät erfährt in fast allen Altersgruppen größte Beliebtheit als Gaming-Device: 92 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, 87 Prozent der 30- bis 49-Jährigen sowie 90 Prozent der 50- bis 64-Jährigen nutzen das Smartphone zum Spielen. Nur in der Generation ab 65 Jahren spielen lediglich 30 Prozent damit. Auf dem Laptop bzw. Notebook spielen 77 Prozent und 56 Prozent mit mobiler oder hybrider Konsole. Auf dem Tablet spielt allerdings nur noch die Hälfte (50 Prozent), 2020 waren es 62 Prozent. Die Nutzerschaft stationärer Geräte wie Spielekonsole (52 Prozent) oder Desktop-PC (43 Prozent) wächst nicht weiter.

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(vg) 24.08.2021



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