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Online-Kommunikationsdienste

WhatsApp weiter an der Spitze, aber Konkurrenten holen auf

Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse einer Verbraucherbefragung zur Nutzung von Online-Kommunikationsdiensten in Deutschland veröffentlicht. Deutschlandweit haben sich im August 2021 insgesamt 2.141 Personen (ab 16 Jahren) beteiligt. Die Ergebnisse zeigen, dass rund 88 Prozent (2019: 83 Prozent) der Befragten regelmäßig Online-Kommunikationsdienste nutzen. Damit sind Online-Kommunikationsdienste mittlerweile ähnlich stark verbreitet wie klassische Telekommunikationsdienste. Die in Deutschland beliebtesten Online-Kommunikationsdienste erreichen folgende Nutzungsanteile: 93 Prozent WhatsApp (2019: 96 Prozent), 39 Prozent Facebook Messenger (2019: 42 Prozent), 25 Prozent Instagram Direct Messages (2019: 30 Prozent), 20 Prozent Skype/Skype for Business (2019: 18 Prozent) und 18 Prozent Zoom (2019: k. A.).

Demnach haben die Dienste des Konzerns Meta Platforms Inc. (ehemals Facebook) weiterhin eine starke Marktposition inne. Im Vergleich zur Erhebung des Jahres 2019 stellt die Bundesnetzagentur allerdings Verluste bei den relativen Nutzungsanteilen fest. Bedeutende Zuwächse konnten dagegen die Messengerdienste Signal mit neun Prozentpunkten (auf 13 Prozent), Discord mit acht Prozentpunkten (auf 8 Prozent) und Telegram mit sechs  Prozentpunkten (auf 16 Prozent) verzeichnen.

Ein noch stärkeres Wachstum mit Nutzungsanteilen von 18 Prozent bzw. 14 Prozent erreichen die Videokonferenzdienste Zoom und Microsoft Teams. Bei der Erhebung des Jahres 2019 spielten beide Dienste aus Verbrauchersicht noch keine erkennbare Rolle. Ihre rasant zunehmende Bedeutung erklärt sich vor allem mit der Pandemie und der veränderten Nachfrage nach Videotelefonie.

Fast drei Viertel aller Nutzer betreibwn mittlerweile sogenanntes Multihoming

73 Prozent der Nutzer von Online-Kommunikationsdiensten (2019: 65 Prozent) verwenden mittlerweile mindestens zwei verschiedene Dienste parallel und betreiben damit sogenanntes Multihoming. Im Durchschnitt verwendet ein Nutzer drei Dienste.

Weiterhin eher zurückhaltend äußern sich die Nutzer von Online-Kommunikationsdiensten zur Möglichkeit anbieterübergreifender Kommunikation (sogenannte Interoperabilität). Beispielsweise möchten 60 Prozent der befragten Nutzer auf gar keinen Fall von Nutzern anderer Dienste kontaktiert werden.

Bedeutung klassischer Telefoniedienste weiterhin hoch

Seit März 2020, also seit Einführung der ersten COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen, hat die Nutzung von Kommunikationsdiensten insgesamt spürbar zugenommen. 39 Prozent aller Befragten gaben an, seither häufiger zu kommunizieren. Dabei sind insbesondere klassische Telekommunikationsdienste aus Verbrauchersicht von hoher Bedeutung. Beispielsweise ist die Nutzung klassischer Telefonie nach wie vor deutlich beliebter als die Internettelefonie über Online-Kommunikationsdienste. 52 Prozent aller Befragten telefonieren täglich über ihren Mobilfunkanschluss und 39 Prozent über ihren Festnetzanschluss. Online-Kommunikationsdienste nutzen dagegen nur 22 Prozent der Befragten täglich für entsprechende Zwecke.

Bei den Befragten ist vor allem die Mobilfunktelefonie weiterhin sehr beliebt. 80 Prozent aller befragten Mobilfunk-Nutzer können sich nicht vorstellen, zukünftig auf die Nutzung dieses Dienstes zu verzichten. Online-Kommunikationsdienste konnten ebenfalls stark vom allgemein zunehmenden Kommunikationsvolumen profitieren. Insgesamt haben 45 Prozent der Nutzer dieser Dienste angegeben, dass sie pandemiebedingt häufiger über einen entsprechenden Dienst kommunizieren. Dabei hat insbesondere die Nutzung der Videotelefonie-Funktion deutlich zugenommen.

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vg 27.01.2022