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Geoblocking: Mehr als die Hälfte der Deutschen kennen die neuen Regeln

Sieben Monate, nachdem neue Vorschriften gegen ungerechtfertigtes Geoblocking eingeführt wurden, sind die neuen Bestimmungen gegen Beschränkungen beim Online-Einkauf und beim grenzüberschreitenden Handel unter den Verbrauchern im Allgemeinen bereits gut bekannt. Eine Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass 50 Prozent der Bürger der EU allgemein über die Maßnahmen zur Bekämpfung ungerechtfertigter Diskriminierung durch Händler im Bilde sind. In Deutschland wissen sogar 53 Prozent darüber Bescheid.

Wenn es allerdings um die konkreten Rechte beim grenzüberschreitenden Online-Shopping geht, besteht noch Nachholbedarf: 31 Prozent der deutschen Verbraucher und 29 Prozent im EU-Durchschnitt wissen über ihre spezifischen Rechte Bescheid. 

Wachsendes Interesse am grenzüberschreitenden Zugang zu Inhalten

Die Umfrage zeigt dabei beispielsweise auch, dass audiovisuelle und andere elektronisch bereitgestellte urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Musik (per Streaming und Download), E-Books und Spiele zu den beliebtesten Inhalten gehören, die von Verbrauchern grenzüberschreitend nachgefragt werden. Inhalte dieser Art fallen gegenwärtig nicht unter die geltenden Vorschriften. Es sei jedoch naheliegend, dass sich der EU-Gesetzgeber in naher Zukunft mit ihnen genauer befassen werden, heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission.

So habe sich die Zahl der Internetnutzer, die versuchen, grenzüberschreitend auf Inhalte zuzugreifen, in den vergangenen vier Jahren fast verdoppelt (von 8 Prozent im Jahr 2015 auf 15 Prozent im Jahr 2019). Die beliebtesten Arten von Inhalten, die grenzüberschreitend nachgefragt werden, sind audiovisuelle Werke (von 9 Prozent der Befragten) und Musik (8 Prozent). Aus der Umfrage geht auch hervor, dass dieser Trend wahrscheinlich anhalten wird. Getragen wird er insbesondere von jungen Menschen: Bei den Befragten zwischen 15 und 24 Jahren ist der Prozentsatz derjenigen, die versucht haben, solche Dienste über die Grenzen hinweg in Anspruch zu nehmen, fast doppelt so hoch (28 Prozent) als bei den Befragten insgesamt.

Der häufigste Grund für den grenzüberschreitenden Zugriff auf solche Inhalte ist die mangelnde Verfügbarkeit im eigenen Land (44 Prozent), gefolgt von der Suche nach einer größeren Auswahl (39 Prozent). Die Mehrheit derjenigen, die nicht versucht haben, Zugang zu Inhalten zu erhalten, die für Nutzer in einem anderen EU-Land bestimmt sind, wäre dennoch an derartigen Inhalten interessiert, vor allem an audiovisuellen Werken (31 Prozent) und Musik (29 Prozent), wobei die Zahlen für die jüngeren Generationen noch viel höher sind.



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vg 28.06.2019