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Wie Künstliche Intelligenz den Einzelhandel transformieren kann


KI-Anwendungsfelder im Einzelhandel entlang der Wertschöpfungskette - Quelle: BearingPoint

Wie gelingt die erfolgreiche Transformation im Einzelhandel? Dieser Frage geht die NEWretail-Studie von BearingPoint, Frankfurt, und dem IIHD-Institut, Mainz, nach. Ein Zurück in Vor-Pandemie-Zeiten wird es demnach nicht mehr geben. Um weiterhin am Markt erfolgreich zu sein, investieren die meisten Einzelhändler bereits in die Entwicklung digitaler Strategien, in gut ausgebaute Webpräsenzen und zunehmend auch in Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik. Neben der Optimierung der Warenangebote aus Kundensicht sollen so gleichzeitig Effektivität und Effizienz operativer Prozesse gesteigert werden. Das neue Mantra des Einzelhandels ist es, agiler und effektiver zu werden, allerdings zu niedrigen Kosten. Ermöglichen soll das die KI der nächsten Generation.

"Weltweit erkennen Einzelhändler, dass die Einzelhandelswelt durch neue Technologien in halsbrecherischer Geschwindigkeit transformiert wird und sie gezwungen sind, neue Strategien zu entwickeln. Leider findet KI bisher allzu oft nur in kundengerichteten Funktionen Anwendung. Dabei gibt es Anwendungsbereiche über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg - vom Omnichannel-Marketing über die Modellierung des Kundenerlebnisses und die Gestaltung eines kundenorientierten Merchandisings bis hin zum Beschaffungs- und Liefermanagement und dem effizienten Betrieb von Filialen", so Kay Manke, Partner bei BearingPoint und Retail-Experte.

Digitale Zwillinge im Einzelhandel

Die Simulation der realen Welt mittels sogenannter digitaler Zwillinge - beispielsweise hinsichtlich Kundenverhalten, Lieferketten, Prozessen und Produkten - bietet laut den Studienautoren "ungeahnte Möglichkeiten für die gesamte Branche".

"Mit dem intelligenten Retail Twin können nicht nur Prozesse automatisiert und Prognosen aufgestellt, sondern auch potenzielle künftige Aktionen simuliert werden. Beispielsweise können kontinuierlich Simulationen in verschiedenen Teilbereichen durchgeführt werden, zum Beispiel in den Bereichen Angebot, Bestand, Kundennachfrage, Preisgestaltung der Wettbewerber oder Produktverfügbarkeit. Zudem wird es möglich, Interdependenzen zu bewerten, Chancen zu erkunden und negative Folgen vorherzusagen und letztlich auch zu verhindern", so Prof. Dr. Jörg Funder, Geschäftsführender Direktor IIHD Institut.

Die Optimierung isolierter Funktionen in der Wertschöpfungskette birgt Risiken

Laut BearingPoint und IIHD Institut übersehen die meisten Einzelhändler, dass die Optimierung isolierter Funktionen, wie z.B. das Hinzufügen mehrerer Vertriebskanäle, erhebliche Risiken mit sich bringt:

  1. Risiko 1: Der Aufbau zusätzlicher Komplexität behindert eine schnelle Reaktion von Händlern auf sich ändernde Verbraucherpräferenzen.
  2. Risiko 2: Das Fehlen eines integrierten Datenansatzes über alle Funktionen der Wertschöpfungskette erschwert Händlern die strategische Positionierung.
  3. Risiko 3: Die Komplexitätssteigerung der Wertschöpfungskette in isolierten Bereichen ist mit deutlichen Kostennachteilen verbunden.
  4. Risiko 4: Komplexe Wertschöpfungsketten machen Händler anfällig gegenüber Innovationen und neuen Wettbewerbern mit disruptiven Geschäftsmodellen.

Angesichts dieser Risiken sollten Einzelhändler ihre Wertschöpfungskette ganzheitlich umgestalten - im Gegensatz zum reinen "Hinzufügen" von Aktivitäten -, um die Komplexität durch die Automatisierung und Integration spezifischer Aktivitäten mit Hilfe von KI zu reduzieren, so die Studienautoren.

Basierend auf der Analyse bestehender Händlerinitiativen sowie den generellen Nutzungsmöglichkeiten von KI in der Wertschöpfungskette identifizierten BearingPoint und das IIHD Institut vier Aufgaben von KI-Lösungen in der Wertschöpfungskette des Einzelhandels: (1) Plan: Wissens- und Erkenntnismanagement, (2) Produce: Bestandsmanagement, Betriebsoptimierung, (3) Promote: Nachfrage generieren, saisonales Management, und schließlich (4) Provide: Kundenbindung, Beziehungsmanagement (Siehe Abbildung).

Die Studie steht hier zum Download zur Verfügung.

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vg 11.10.2021