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Öl, Mehl, Nudeln und Co.

Weitere Preissteigerungen bei Lebensmitteln

Quelle: Petra Reinartz/Fotolia

Quelle: Petra Reinartz/Fotolia

Verbraucher müssen in diesem Jahr über zehn Prozent mehr Kosten für Lebensmittel einkalkulieren. Das hat die Allianz-Tochter Allianz Trade mit Hauptsitz in Pars im Rahmen ihrer Studie European food inflation: and the loser is the consumer berechnet. Die Kreditversicherungsgruppe schätzt, dass die Lebensmitteleinzelhändler rund 75 Prozent ihrer Mehrkosten an die Verbraucher weitergeben dürften. Das ergibt eine Preissteigerung von 10,7 Prozent in Deutschland. Umgerechnet macht die erwartete Preissteigerung im Lebensmitteleinzelhandel durchschnittlich 254 Euro Mehrkosten pro Kopf und Jahr aus.

Konkret haben die Hersteller von Lebensmitteln und Getränken in der Eurozone laut der Allianz-Trade-Meldung ihre Preise seit Anfang 2021 bereits um durchschnittlich +14 Prozent (Deutschland: 16,6 Prozent) erhöht, wobei die stärksten Preissteigerungen bei Produkten des täglichen Bedarfs zu verzeichnen waren, darunter Öle und Fette (+53 Prozent), Mehle (+28 Prozent) und Nudeln (+19 Prozent) - vor allem getrieben durch die russische Invasion in der Ukraine. Im Gegensatz dazu wurden die Preise im Lebensmitteleinzelhandel nur um +6 Prozent (Deutschland: 6,6 Prozent) nach oben angepasst. Lebensmitteleinzelhändler haben also noch nicht einmal die Hälfte der höheren Erzeugerpreise auf die Preise im Lebensmitteleinzelhandel umgelegt.

"Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich Einzelhandelspreise im Großen und Ganzen an die Erzeugerpreise anpassen, wenn auch mit einer gewissen Verzögerung", sagt Aurélien Duthoit, Senior Volkswirt und Branchenexperte bei Allianz Trade. "Die hohe Inflation und der nach der Pandemie verzeichnete Absatzrückgang bei Lebensmitteln in den Geschäften setzen die Rentabilität im Lebensmitteleinzelhandel unter Druck. Insofern dürften die Preissteigerungen zeitnah und in hohem Maße auf die Verbraucherpreise durchschlagen."

Die Preissteigerungen fallen in Deutschland deutlich höher aus bei den europäischen Nachbarn, vermeldet Allianz Trade weiter. Im europäischen Durchschnitt fallen 243 Euro mehr an pro Verbraucher, die geringsten Preissprünge dürfte es dabei in Polen (+152 Euro) und Spanien (+200 EUR) geben. Bei einer vollen Weitergabe der Mehrkosten würden Verbraucher noch tiefer in die Tasche greifen müssen: Dann wären 2022 Preissteigerungen um fast 15 Prozent fällig im Vergleich zu 2021 oder umgerechnet rund 350 Euro.

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sl 01.06.2022