Handelsmarken boomen im Lebensmittelbereich

Quelle: khv24/pixelio.de

Konsumenten ändern ihr Kaufverhalten bei Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs spürbar und greifen in Zeiten von steigender Inflation häufiger zu Handelsmarken. (Marken-)Qualität und Nachhaltigkeit verlieren im Lebensmittelbereich an Bedeutung. Der Preis spielt hingegen eine zentrale Rolle. Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners mit deutschem Hauptsitz in Bonn zum Kaufverhalten bei Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs. Dafür wurden im September 2022 insgesamt 1.000 Konsumenten in Deutschland durchgeführt zum Kaufverhalten von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs befragt.

Demnach erleben Handelsmarken aktuell einen regelrechten Boom. Kunden kaufen nicht nur weniger oder günstiger, sondern greifen gezielt zu Handelsmarken. Händler stellen diese deshalb in den Fokus ihrer Kommunikation. Im Lockdown war die Bedeutung des Preises gegenüber der Zeit vor Corona nahezu unverändert. Die Produktqualität aber hat für mehr als 70 Prozent der Befragten im Lockdown immens an Bedeutung gewonnen.

Preis steht im Mittelpunkt

Die Studie zeigt, dass jetzt der Preis im Mittelpunkt steht: Mehr als doppelt so viele Befragte (62 Prozent) geben an, dass der Preis seit der Inflation wichtiger geworden ist. Darüber hinaus hat sich der Anteil der Befragten, für die (Marken-)Qualität und Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung verloren hat, vervierfacht.

Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) sagt, überwiegend oder fast ausschließlich Handelsmarken im Lebensmittelbereich zu kaufen. Insbesondere einkommensschwache Haushalte haben mit 66 Prozent den höchsten Anteil derjenigen, die fast ausschließlich Handelsmarken kaufen. Besonders bei Trockenprodukten sowie Obst- und Gemüsekonserven, aber auch bei Wasch- und Putzmitteln sowie Kosmetikartikeln wird verstärkt zu Handelsmarken gegriffen. Bei Genussmitteln, wie beispielsweise Snacks und Süßwaren, sei der Handelsmarkenanteil trotz Inflation hingegen stabil.

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