Prospekte werden häufiger genutzt, Blogs, Foren und Internet seltener - Quelle: IFH Media Analytics/Media Central
Konsumverhalten
Inflation sorgt für stärkere Nutzung von Printprospekten
Wo kann ich in Zeiten von steigenden Preisen ein gutes Angebot bekommen? Diese Frage stellen sich aktuell täglich viele Konsument:innen. Fast alle (91 Prozent) haben mehr auf Preise geachtet, bewusster eingekauft (90 Prozent) und Angebote geprüft (87 Prozent). Das zeigt der erste Teil der neuen Quartals-Studienreihe Uplift - Consumer Insights zur 360° - Angebotskommunikation von IFH Media Analytics, Köln, und Media Central, Mönchengladbach, die die Nutzungs- und Rezeptionsgewohnheiten sowie die Abverkaufswirkung von bis zu 14 Kanälen der Angebotskommunikation untersucht. Dafür werden in einer repräsentativen Onlinebefragung 1.000 Konsument:innen befragt. Die Befragung fand im Februar 2023 statt und fokussierte die Handelsbranchen Lebensmitteleinzelhandel, Baumärkte und Non-Food-Discounter. Spezialthema der ersten Befragung war Angebotskommunikation im Kontext von steigender Inflation.
Rund zwei Drittel der befragten Konsument:innen haben demnach im vergangenen Jahr aufgrund der steigenden Preise ihren Konsum reduziert. Die höhere Preissensibilität führt zu einem veränderten Kaufverhalten: 63 Prozent der Konsument:innen haben in den vergangenen zwölf Monaten mehr bei günstigeren Discount-Märkten gekauft. Außerdem ist die Wechselbereitschaft zu Geschäften mit besseren Angeboten gestiegen (48 Prozent) und auch Online-Käufe haben zugenommen (39 Prozent).
Angebotskommunikation im Kontext von steigender Inflation
Höher im Kurs als im Vorjahr stehen laut der Meldung vor allem Print-Prospekte und Anzeigenblätter/Tageszeitungen. Diese verzeichnen eine im Saldo steigende Relevanz von zwölf Prozent (Prospekt) bzw. vier Prozent (Anzeigenblätter/Tageszeitungen). Aber auch Angebots- und Prospektapps (+ zwei Prozent) und Preisvergleichsseiten im Netz (+ ein Prozent) wurden in den vergangenen zwölf Monaten im Saldo mehr genutzt. Weniger zurückgegriffen wird dagegen auf Suchmaschinen (- ein Prozent) und Influencer-Aktivitäten (- fünf Prozent).
Vor allem im LEH-Bereich, der besonders stark von Preissteigerungen betroffen ist, haben gedruckte Prospekte den größten Uplift-Index (38 Prozent), gefolgt von Vor-Ort-Werbung (20 Prozent) und Printanzeigen (16 Prozent). Bei den Non-Food-Discountern sind die Top 3 gedruckte Prospekte (22 Prozent), Vor-Ort-Werbung (15 Prozent) und Online-Auftritte von Händlern (14 Prozent). Bei Baumärkten haben gedruckte Prospekte (22 Prozent) und Suchmaschinen (13 Prozent) den größten Uplift-Index, gefolgt von Vor-Ort- und TV-Werbung (je elf Prozent).
Die Studie kann online heruntergeladen werden.
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