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Peek & Cloppenburg Düsseldorf im Schutzschirmverfahren - Quelle: Markus Kaiser

Peek & Cloppenburg Düsseldorf im Schutzschirmverfahren - Quelle: Markus Kaiser

Schutzschirmverfahren

Peek & Cloppenburg ist insovent, Personalabbau notwendig

Erst Ende 2022 hatt sich die Peek & Cloppenburg KG mit Sitz in Düsseldorf einem Brand-Relaunch unterzogen, jetzt ist der Modehändler insolvent. Man habe heute (3.3.2023) beim zuständigen Amtsgericht in Düsseldorf einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt, um den Restrukturierungsprozess des Unternehmens zu beschleunigen. Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop sollen aber ohne Einschränkung geöffnet bleiben.

Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens soll es nun gelingen, das Unternehmen "für die Zukunft neu aufzustellen", teilte die Kette mit. Der Schutzschirm ist ein gerichtliches Restrukturierungsverfahren, mit dem das Unternehmen, die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt in eigener Verantwortung erarbeiten und kurzfristig umsetzen wird. Durch die vorliegende gerichtliche Anordnung verbleibt die Leitung des Unternehmens während des Restrukturierungsprozesses in den Händen der Geschäftsführung - es wird aber auch ein gerichtlicher Sachverwalter bestellt, der den Konzern im Verfahren überwachen wird.

Personalabbau geplant

Bereits jetzt sei allerdings klar, dass "ein nicht unwesentlicher Personalabbau in der Verwaltung inklusive der Führungsebenen notwendig sein" werde. In den Verkaufshäusern werde es nach derzeitigem Stand keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Derzeit sind rund 6.800 Beschäftigten bei Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf,  tätig - davon 800 Mitarbeiter:innen in der Zentrale und 6.000 Mitarbeiter:innen in den 67 Verkaufshäusern. Eine Schließung von Häusern sei nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt, Maßnahmen zur erforderlichen Anpassung der Profitabilität und Rahmenbedingungen einzelner Standorte würden jedoch geprüft.

Wirtschaftliche Sitation hat sich durch Corona und Ukraine-Krieg verschlechtert

In den Jahren 2020 und 2021 habe die Covid-19-Pandemie zu einem massiven Umsatzeinbruch bei der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf, geführt, der die Liquidität des Unternehmens sehr belastet habe.

"Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht", sagt Steffen Schüller, seit Juni 2022 Geschäftsführer bei der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf.

Darüber hinaus sei das Konsumverhalten der Kund:innen aufgrund des Ukrainekriegs weiter sehr zurückhaltend. Lieferengpässe, erhöhte Energie-, Lohn- und Sourcing-Kosten, steigende Zinsen und die leichte Rezession hätten die wirtschaftliche Situation der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf, zum Ende des vergangenen Jahres hin weiter eingetrübt.

Digitalstrategie soll überdacht werden

Mit Blick auf die Online-Strategie des Unternehmens soll es wohl Anpassungen geben.

Thomas Freude, seit Jahresbeginn Geschäftsführer der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf: "Wir halten unverändert an unserer Multibrand-Omnichannel-Strategie fest. Unser Fokus liegt jetzt klar auf unserem Kerngeschäft im stationären Einzelhandel und damit bei unseren Stores. Der Online-Bereich ist nach wie vor wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells, hier werden wir jedoch zurückhaltender agieren als noch in den Jahren zuvor. Die Details werden wir im Rahmen des Schutzschirms jetzt noch genauer erarbeiten."

Anson's nicht betroffen

Für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG wurde heute ebenfalls ein Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Weitere Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sowie die Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg in Österreich sind nicht vom Schutzschirm betroffen. Sie führen ihre Geschäftstätigkeit ohne Einschränkung fort. Dies betrifft insbesondere auch die Anson's Modehäuser in Deutschland. Zur Unternehmensgruppe gehören neben P&C auch der Herrenausstatter Anson's und Magasin du Nord.

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vg 03.03.2023