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Baldessarini, Pierre Cardin, Pioneer, Otto Kern

Ahlers stellt Antrag auf Insolvenz

Der Herrenmodehersteller Ahlers, Herford, mit den Marken Baldessarini, Pierre Cardin, Pioneer und Otto Kern ist insolvent.Der Vorstand hat für die Ahlers AG sowie für die Tochtergesellschaft Ahlers P.C. GmbH Insolvenzanträge wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Zudem werden Insolvenzanträge für sechs weitere Gruppengesellschaften (Ahlers Retail GmbH, Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Ahlers Vertrieb GmbH, Pionier Berufskleidung GmbH, Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Baldessarini GmbH) gestellt. Der Geschäftsbetrieb soll bis auf Weiteres weiterlaufen. Weitere Tochtergesellschaften, insbesondere die Gesellschaften aus dem Ausland, sind derzeit nicht von der Antragsstellung betroffen.

Auslöser für die Entscheidung sei vor allem die unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung in den vergangenen Monaten vor dem Hintergrund der schwierigen Marktbedingungen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Unternehmensliquidität. Das Amtsgericht Bielefeld hat Rechtsanwalt Dr. Biner Bähr (Kanzlei White & Case) als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. 

Dr. Biner Bähr: "Unsere Priorität muss zunächst darauf liegen, im Zusammenspiel mit Mitarbeitern, Handelskunden und Lieferanten die Voraussetzungen zu schaffen, dass der Geschäftsbetrieb so reibungslos wie möglich weiterlaufen kann. Sodann wird es darum gehen, alle Optionen auszuloten, die eine Zukunft der Gruppe als Ganzes oder einzelner Marken ermöglichen."

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Im Geschäftsjahr 2021/2022 (Stichtag: 30. November 2022) betrug der Konzernumsatz 170,9 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs von 19,9 Prozent zum Vorjahr, wobei die Erlöse damit noch unter dem Vor-Corona-Niveau lagen (2018/2019: 207 Mio. Euro), so die Firma. Ahlers beschäftigt derzeit rund 1.700 Mitarbeiter:innen. In den von den Insolvenzanträgen betroffenen Gesellschaften arbeiten rund 400 Beschäftigte.

Dr. Stella Ahlers, Vorstandsvorsitzende: "Durch das zu Beginn des Geschäftsjahres 2020/2021 aufgesetzte große Performance-Programm haben wir unsere Marken strategisch weiterentwickelt, Kosten gesenkt und die interne Effizienz erhöht. Die erreichten Erfolge werden jedoch durch das aktuelle   Marktumfeld zunichte gemacht. Die noch immer spürbaren Folgen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden gestörten Lieferketten, die allgemeine Kauf- und Konsumzurückhaltung, die hohe Inflation sowie Insolvenzen im Handel haben zu einer unterplanmäßigen Entwicklung geführt, die leider keine andere Entscheidung zuließ. Ahlers hat jedoch starke Marken, gewachsene Kernkompetenzen und eine leistungsfähige Organisation. Das stimmt mich zuversichtlich mit Blick auf Zukunftsoptionen für unser Unternehmen."

Zuletzt hatten unter anderem auch Peek&Cloppenburg Düsseldorf sowie der Warenhauskonzern Galeria Insolvenzanträge gestellt.

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vg 24.04.2023