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Studie: Jeder Dritte geht auch krank zur Arbeit

Fast jeder dritte Arbeitnehmer (28,4 %) erscheint aus Angst um den Job krank zur Arbeit. Das zeigt eine Analyse im Auftrag der Job- und Karriere-Community Glassdoor. Die Studie wurde vom Marktforschungsinstitut Harris Interactive  durchgeführt. In Deutschland wurden zwischen dem 14. und 18. Dezember 2015 insgesamt 1.030 Teilnehmer im Alter zwischen 16 und 64 Jahren befragt. Die gleiche Befragung fand auch in Großbritannien, Frankreich  und den Niederlanden statt.

Bei einer Erkältung bleibt demnach sogar weniger als jeder Zweite der Arbeit fern. Wie die Ergebnisse der Befragung zeigen, gönnen sich rund 60 Prozent der Deutschen bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit nicht einmal einen Tag Erholung.

Junge Arbeitnehmer der Generation Y und Generation Z neigen am ehesten dazu, bei einer Erkältung auch einmal nicht zur Arbeit zu erscheinen (48,7 % bzw. 41,3 %), während die Gruppe der älteren Arbeitnehmer im Generationenvergleich offenbar am meisten einstecken kann. Nur 29,7 Prozent der 55- bis 64-Jährigen bleiben erkältet der Arbeit fern. Im Geschlechtervergleich werden Klischees bestätigt: Männer (43 %) scheinen unter Erkältungssymptomen heftiger zu leiden als Frauen (35,4 %) und nehmen sich eher einmal einen Erholungstag.

Männer sind die dreisteren "Blaumacher"

Und die Herren der Schöpfung sind es auch, die häufiger der Arbeit fernbleiben, wenn sie gar keine gesundheitlichen Gründe haben. Insgesamt gab jeder Zehnte (10,1 %) bei der Befragung an, im nächsten Monat einen Tag krankzufeiern. Dabei ist der Anteil der simulierenden Männer (13,9 %) gemäß der Glassdoor-Studie mehr als doppelt so hoch wie der der Frauen (5,8 %).

60,7 Prozent geben als Motiv an, schlicht eine Pause machen zu wollen, 38,7 Prozent rechtfertigen das Krankfeiern damit, dass sie hart gearbeitet und es daher verdient hätten. 10,7 Prozent geben zu, dass sie den "unverhofft" freien Tag zum Shopping nutzen wollen – 18,2 Prozent für den Besuch von Freunden oder Familie. Im Vergleich der Generationen zeigt sich auch in dieser Kategorie, dass die jüngeren Altersgruppen anfälliger sind: Etwa jeder Siebte unter 24 Jahren (15,7 %) plant trotz guter körperlicher Verfassung in der Erkältungssaison einmal blauzumachen. Bei den über 55-Jährigen ist so ein Verhalten eher eine seltene Ausnahme. In dieser Altersgruppe würde nicht einmal jeder Zwanzigste (4,7 %) einen Tag aussetzen, wenn die Gesundheit ihn nicht dazu zwingt.

Deutsche häufiger im Krankenstand

Im vergangenen Jahr sind 70,9 Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer mindestens einmal krankheitsbedingt zu Hause geblieben, jeder Vierte länger als sieben Tage (25,3 %). International sind diese Zahlen deutlich niedriger: In Großbritannien (51,8 %), den Niederlanden (48,2 %) und Frankreich (41,7 %) hat sich nur etwa jeder zweite Arbeitnehmer 2015 krankgemeldet – und davon je nur jeder Zehnte länger als sieben Tage. Eine Erklärung dafür ist, dass eine Erkältung nur für eine Minderheit der Briten (16,7 %), Franzosen (10 %) und Niederländer (7,5 %) ein Grund für eine Krankmeldung ist – anders als in Deutschland (39,4 %).

Dabei glaubt fast jeder dritte Deutsche (30,1 %), dass die Kollegen mehr Krankentage einreichen als eigentlich nötig, während jeder Fünfte (19,9 %) sich von den Vorgesetzten unter Druck gesetzt fühlt, sich bei Krankheit nicht arbeitsunfähig zu melden.



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rh 01.02.2016