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Berlin ist Europas Start-up-Hauptstadt

Investitionen in deutsche Start-ups boomen: Das meiste Geld fließt dabei in die Bundeshauptstadt. Investoren versorgten im vergangenen Jahr Berliner Start-ups mit insgesamt 2,1 Milliarden Euro an frischem Kapital – insgesamt wurden in Hauptstadt 205 Finanzierungsrunden gezählt, von denen 183 Unternehmen profitierten. Damit konnte die Berliner Start-up-Szene ihre Spitzenposition in Deutschland abermals ausbauen: Im Ranking der Bundesländer belegt Bayern mit 74 Transaktionen den zweiten Platz. Gemessen am Investitionsvolumen liegt Hamburg mit knapp 300 Millionen Euro hinter Berlin.

Das sind Ergebnisse des 'Start-up-Barometers' der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Die Studie beruht auf einer Analyse der Risikokapitalinvestitionen in Europa in den Jahren 2013 bis 2015.

Auch europaweit hatte Berlin im vergangenen Jahr die Nase vorn: Im europäischen Städteranking belegt die Bundeshauptstadt vor London (1,7 Milliarden Euro), Stockholm (992 Millionen Euro) und Paris (687 Millionen Euro) den ersten Platz. Hamburg und München belegen mit 296 und 206 Millionen Euro den fünften und sechsten Rang im Europa-Ranking.

Trotz des Investitionsbooms in Deutschland: Längst nicht alle Firmenneugründungen haben etwas vom Geldregen, so EY. Insgesamt haben im vergangenen Jahr 371 Jungunternehmen Risikokapital erhalten – nur 48 von ihnen konnten sich über eine zweistellige Millionensumme freuen, gerade einmal neun Unternehmen erhielten mehr als 50 Millionen Euro. Mit Abstand das meiste Kapital konnte der Lieferdienst Deliveryhero einwerben, der insgesamt fast 590 Millionen Euro erhielt.

Berliner Start-ups legen besonders stark zu


Innerhalb Deutschlands entwickelte sich vor allem der Standort Berlin extrem dynamisch: Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg von 111 auf 205, das Investitionsvolumen hat sich sogar von 891 Millionen Euro auf 2,17 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. In Bayern stieg die Zahl der Finanzierungsrunden von 50 auf 74, in Baden-Württemberg von 22 auf 29 und in Hamburg von 17 auf 28. Nur leicht gestiegen ist die Zahl der Deals in Nordrhein-Westfalen – von 22 auf 24.

Das meiste Geld fließt in Online-Handel und FinTechs

Fast 1,8 Milliarden Euro an Risikokapitalinvestitionen flossen 2015 in Start-ups aus dem Bereich Konsumentendienstleistungen/Handel – dazu zählen unter anderem Lieferdienste oder Online-Händler und Shopping Clubs. In diesem Segment wurden insgesamt 145 Finanzierungsrunden gezählt.

Auf Rang zwei folgt die Branche Finanzdienstleistungen/FinTech: Bei 45 Finanzierungsrunden wurden gut 600 Millionen Euro an Risikokapitalinvestitionen eingeworben. Anbieter von Unternehmenssoftware und Big-Data-Lösungen erhielten in 95 Fällen frisches Kapital – insgesamt 283 Millionen Euro kamen dabei zusammen.

"E-Commerce, FinTech und Big Data sind derzeit aus Investorensicht die vielversprechendsten Segmente. Hier wird offenbar das größte Potenzial gesehen, hier wird das meiste Geld investiert und hier haben Jungunternehmen die besten Chancen, Risikokapital einzuwerben", sagt Peter Lennartz, Partner bei EY. "Insgesamt ist festzustellen, dass Start-ups in immer mehr Bereichen der Wirtschaft neue, digitale Geschäftsmodelle entwickeln und die traditionellen Player herausfordern – z.B. in den Bereichen Energie, Gesundheit, Real Estate, Learning und Talent Development, Versicherungen, Smart-Home, Internet of Things, Mobility sowie in klassischen Dienstleistungsbranchen wie Umzugsunternehmen oder Rechtsanwälte."

Immer stärkeres Engagement von Großkonzernen in der Start-up-Szene

Wie ernst Start-ups inzwischen auch von den etablierten deutschen Konzernen genommen werden, lässt sich auch an der steigenden Zahl von Investment-Aktivitäten ablesen, die von Großkonzernen aufgelegt werden, so EY. Im vergangenen Jahr stieg ihre Zahl von 32 auf 40. Ob BMW, BASF, Deutsche Telekom oder Volkswagen – kaum ein namhafter deutscher Konzern sei inzwischen nicht im Start-up-Umfeld aktiv, entweder mit eigenen Venture Capital Fonds oder Acceleratoren.


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rh 01.02.2016