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Europa wird innovativer, aber regionale Unterschiede bleiben

Europa verringert den Innovationsrückstand gegenüber den Vereinigten Staaten und Japan, aber die Unterschiede bei der Innovationsleistung der einzelnen EU-Mitgliedstaaten sind nach wie vor sehr groß und nehmen nur langsam ab. Auf regionaler Ebene wird die Innovationslücke größer, denn die Innovationsleistung ist in fast einem Fünftel der EU-Regionen schlechter geworden. Dies sind  Ergebnisse des Leistungsanzeigers der Innovationsunion 2014 der Europäischen Kommission und des Regionalen Innovationsanzeigers 2014.

Deutschland liegt dabei bei der Innovationsleistung weit über dem EU-Durchschnitt. Insbesondere Kleine und Mittlere Unternehmen haben zugelegt und ihre Zusammenarbeit mit anderen EU-Staaten verstärkt. Auch bei geistigem Eigentum und intellektuellen Ressourcen behauptet Deutschland seine Spitzenposition.

Schweden, Dänemark, Deutschland & Finnland investieren am meisten 

Insgesamt hat sich das Ranking innerhalb der EU relativ wenig verändert: Schweden hält die Spitzenposition, gefolgt von Dänemark, Deutschland und Finnland – diese vier Länder investieren am meisten in Forschung und Innovation. Portugal, Estland und Lettland haben ihre Leistung am stärksten verbessert. Dabei wurden die größten Fortschritte aufgrund der Öffnung und Attraktivität des EU-Forschungssystems sowie der kooperativen Innovation der Unternehmen und der an Lizenz- und Patenteinkünften aus dem Ausland gemessenen Vermarktung von Wissen erzielt, so die Ergebnisse des Leistungsanzeigers der Innovationsunion 2014. Dem Wachstum der öffentlichen FuE-Ausgaben stand jedoch ein Rückgang von Risikokapitalinvestitionen und Nicht-FuE-Innovationsaufwendungen in Unternehmen gegenüber.

Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Industrie und Unternehmertum: "Innovationen in ganz Europa herbeizuführen, bleibt eine Priorität, wenn wir unser industriepolitisches Ziel erreichen wollen: Bis 2020 sollen mindestens 20 Prozent des BIP der EU vom verarbeitenden Gewerbe erwirtschaftet werden. Mehr Unternehmensinvestitionen, eine stärkere Nachfrage nach europäischen innovativen Lösungen und weniger Hindernisse für die Markteinführung von Innovationen sind Schlüsselelemente des Wachstums. Damit wir Innovationen erfolgreich auf den Markt bringen können, brauchen wir mehr innovative Unternehmen und wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen."

Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft: "Wieder einmal bestätigt der Leistungsanzeiger, dass sich Investitionen in Forschung und Innovation bei der Wirtschaftsleistung auszahlen. Mit einem Budget von fast 80 Mrd. EUR für die nächsten sieben Jahre wird unser neues Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 dazu beitragen, dass wir diese Dynamik aufrechthalten können. Wir müssen nun EU-weit mehr in Innovationen investieren, damit wir unser Ziel erreichen, bis 2020 entsprechende Investitionen in Höhe von drei Prozent des BIP vorzunehmen."

Vier verschiedene Leistungsgruppen für die Mitgliedstaaten

Im Leistungsanzeiger der Innovationsunion 2014 werden die Mitgliedstaaten in vier Leistungsgruppen eingeteilt: Dänemark, Finnland, Deutschland und Schweden sind Innovationsführer mit einer weit über dem EU-Durchschnitt liegenden Innovationsleistung. Österreich, Belgien, Zypern, Estland, Frankreich, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Slowenien und das Vereinigte Königreich sind Innovationsfolger mit einer Innovationsleistung, die über dem oder in der Nähe des EU-Durchschnitt(s) liegt. Die Leistung Kroatiens, der Tschechischen Republik, Griechenlands, Ungarns, Italiens, Litauens, Maltas, Polens, Portugals, der Slowakei und Spaniens liegt unter dem EU-Durchschnitt. Diese Länder sind mäßige Innovatoren. Bulgarien, Lettland und Rumänien sind bescheidene Innovatoren mit einer Innovationsleistung weit unter dem EU-Durchschnitt.

Was macht die Innovationsführer so erfolgreich?

Die Leistungen der innovativsten Länder liegen in allen Bereichen deutlich über dem EU-Durchschnitt, heißt es im Leistungsanzeiger: vom Forschungs- und Hochschulsektor über die Innovationstätigkeit der Unternehmen und das intellektuelle Kapital bis hin zur Innovation in KMU und den wirtschaftlichen Auswirkungen, die ausgewogene nationale Forschungs- und Innovationssysteme widerspiegeln.

Die EU im internationalen Vergleich

Betrachtet man Europa insgesamt, so bestätigt die Schweiz ihre Spitzenposition als stärkster Innovationsführer, der alle EU-Mitgliedstaaten regelmäßig übertrifft, so die Ergebnisse des Leistungsanzeigers. Auf globaler Ebene haben Südkorea, die USA und Japan einen Innovationsvorsprung vor der EU. Während der Abstand zu den USA und Japan in den vergangenen Jahren um die Hälfte zurückgegangen ist, ist er gegenüber Südkorea größer geworden.

Die EU behauptet laut Leistungsanzeiger nach wie vor ihren Leistungsvorsprung gegenüber Australien, Kanada und allen BRICS-Ländern (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Dieser Vorsprung ist stabil oder nimmt sogar zu, mit Ausnahme von China, das derzeit schnell aufholt.

Die Basis des Leistungsanzeigers der Innovationsunion 2014 bilden gegenwärtig 25 Indikatoren, die in drei große Bereiche unterteilt sind:

Grundlagen: grundlegende Bausteine zur Förderung von Innovation (Humanressourcen, offene, hervorragende und attraktive Forschungssysteme sowie Finanzierung und Förderung)

Unternehmenstätigkeiten: Erfassung der Innovationsbemühungen in den europäischen Unternehmen (Unternehmensinvestitionen, Vernetzung und unternehmerische Initiative sowie intellektuelles Kapital);

Outputs: Vorteile für die Wirtschaft als Ganzes (Innovatoren und wirtschaftliche Auswirkungen).


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vg 04.03.2014