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Biokäufer: weiblich, gebildet und altersunabhängig

Beim Lebensmitteleinkauf achten die Deutschen auch auf Nachhaltigkeitsaspekte: Immerhin 38 Prozent kaufen gelegentlich und ein Viertel häufig Bioprodukte ein. Das zeigt das Nürnberger Marktforschungsinstitut ForschungsWerk in seiner Studie "Verbraucherverhalten im Zeichen von Bio und Nachhaltigkeit". Weitere Ergebnisse der Studie: Die Kunden von Bioläden, Hofläden oder Bio-Abokisten sind mehrheitlich weiblich. Zudem greifen Frauen im klassischen Einkauf eher zu Bio-Artikeln. Das Alter spielt indes keine Rolle beim Einkauf.

Kinder nicht entscheidend für nachhaltigen Konsum

Auch Kinder sind keine Treiber für den nachhaltigen Konsum. Das verwundert laut ForschungsWerk auf den ersten Blick, sollte man doch vermuten, dass in der Phase der Familiengründung vermehrt eine Sensibilisierung des Einkaufsverhaltens stattfinde. Die Verträglichkeit und umfassende Qualität der Lebensmittel und auch Babykleidung beeinflusse zum Teil erstmals das Einkaufsverhalten, auch Produktgruppen wie Wandfarbe, Möbel, etc. würden nicht nur hinsichtlich des Preises hinterfragt. Allerdings: Die Ablehnung von Bio-Produkten steigt mit der Größe der Haushalte an, bedingt auch durch die Preisgestaltung.

Vor allem bei Obst und Gemüse wird Bio gekauft

Weiter zeigt die Studie, dass die Kaufhäufigkeit von Bio-Produkten bildungsabhängig ist. Sowohl bei Eiern als auch Obst und Gemüse wird am häufigsten zu Bioprodukten gegriffen. Bei den Produktgruppen Milch, Fleisch, Schokolade/ Süßigkeiten und Getränken/ Fruchtsäften gibt es keine merklichen Auffälligkeiten. Auch lassen sich keine Unterschiede nach Einkommen, Bildungsabschluss, Haushaltsgröße, Kinder im Haushalt und Alter aufzeigen.

Platzierung entscheidend für die Kauf

Die Studie untersuchte auch den Zusammenhang zwischen dem Kauf von Bio-Produkten und der Positionierung der Produkte im Laden. Es zeigte sich, dass Frauen sich im Laden häufiger für Bio-Produkte entscheiden, wenn diese in der Nähe von klassischen Nicht-Bioartikeln positioniert sind.

Ältere nehmen Bioartikel deutlich teurer wahr als Jüngere. Befragte mit Hauptschul- oder Realschulabschluss empfinden Bio-Produkte generell als teurer als vergleichbare Angebote.

Aus der Region beliebter als Bio

Gefragt wurde auch, ob Bio als wertiger wahrgenommen wird als Produkte aus der Region. Die Antwort: Nein. Die Befragten vertrauen eindeutig mehr den Produkten, die mit aus der Region als denen die mit Bio gekennzeichnet sind. Räumliche Nähe steht also per se für mehr Vertrauen, obwohl es bei der Kennzeichnung aus der Region keine Gewährleistung und Überprüfung gibt, wie die Produkte produziert werden.

Gütesiegel: Die Hälfte achtet darauf

Zum Thema Gütesiegel zeigen sich die Verbraucher zwiegespalten: Eine ganz knappe Mehrheit achtet auf Gütesiegel. Dabei spielen soziodemografische Faktoren wie Geschlecht, Alter, Haushaltsgröße, Einkommen oder Lebenssituation keine Rolle. Einzig in der Gruppe mit Bildungsabschluss an Universitäten/Fachhochschulen achten etwas mehr Befragte auf die Kennzeichnung der Lebensmittel.


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vg 21.08.2014