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TV bleibt das meist genutzte Medium, Internet holt auf

Fernsehen bleibt das Medium mit der größten Verbreitung und Nutzung, die auch heute noch überwiegend linear erfolgt. Was das Internet anbelangt, entfällt mehr als ein Drittel der online verbrachten Zeit auf die Nutzung des Internets als Übertragungskanal, vor allem für Messenger-Dienste. Print spielt in der digitalen Welt nur eine kleine Rolle. Zu diesen Ergebnissen kommt der 'Media Activity Guide 2014' von Seven-One Media. Der Münchener ProSiebenSat.1-Vermarkter hat hierfür seine Studie 'Mediennutzung' überarbeitet und die Fragestellung der neuen Medienrealität angepasst.

Internetnutzung erfüllt auch infrastrukturelle und hybride Funktionen 

Ein Ergebnis dieser Erhebung ist, dass Internetnutzung nicht nur dem Konsum von Inhalten dient, sondern auch infrastrukturelle und hybride Funktionen erfüllt. Während es bei der inhaltlichen Online-Nutzung (49% der Nutzungsdauer) um das Lesen von Artikeln und Blogeinträgen oder das Ansehen von Videos geht, beschränkt sich das Web bei der infrastrukturellen Nutzung (34% der Nutzungsdauer) auf die Rolle des bloßen Übertragungskanals wie etwa beim Gebrauch von Messengern, dem Download von Dateien oder bei IP-Telefonie.

Bei hybrider Nutzung (17% der Nutzungszeit) fungiert das Web laut Studie als Weitervermittler von Inhalten anderer Mediengattungen, wie beispielsweise beim Radiohören über das Internet oder bei der Nutzung von TV-Livestreams.

Fernseher ist und bleibt der First Screen

Mit 260 Minuten täglicher Nutzungsdauer ist und bleibt Fernsehen das Hauptmedium der Deutschen (Zielgruppe 14 +), so die Studie. Auch in der jüngeren Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen liegt TV mit 152 Minuten an der Spitze, gefolgt vom Internet mit 142 Minuten inhaltlicher Nutzungsdauer.

Lesen liegt bei den Jungen dagegen nicht mehr im Trend: So werden beispielsweise gerade einmal sechs Minuten täglich mit der Lektüre von Zeitungen verbracht. Im Gegensatz dazu fällt das Zeitbudget für Gaming deutlich höher aus. So spielen die 14- bis 29-Jährigen durchschnittlich fast eine Stunde am Tag.

Tägliche Reichweite: TV vor Radio und Internet

Mit einer täglichen Reichweite von 82 Prozent in der Zielgruppe 14+ rangiert das Fernsehen klar vor Radio (70%), Internet (62%) und den Printmedien. Auch im jüngeren Segment der 14- bis 49-Jährigen erzielt TV mit mehr als 74 Prozent die höchste tägliche Reichweite aller klassischen Medien. Das Internet, das gerade in dieser Zielgruppe nicht nur für Medienkonsum, sondern auch als Übertragungskanal und Kommunikationsmittel dient, nutzen 82 Prozent täglich. Abgeschlagen landen hier die Zeitungen (35%) und Zeitschriften (12%) nur noch auf den hinteren Rängen.

TV wird noch immer am liebsten klassisch konsumiert

95 Prozent der TV-Nutzungsdauer entfallen laut der Studie auf klassischen, linearen Fernsehkonsum. Die neuen Empfangswege spielen für den Durchschnitt der Bevölkerung bisher noch eine untergeordnete Rolle. Doch jüngere Zielgruppen bedienen sich schon viel häufiger der neuen Möglichkeiten, fernzusehen wie zum Beispiel via Livestream auf dem Tablet oder der zeitversetzten Nutzung über Apps. Bei denjenigen, die auf alternative TV-Zugangswege zugreifen, kann sich die Verweildauer auf bis zu zwei Stunden summieren, si die Studie.

Steigende Tendenz für Online-Videos

Internetnutzer verbringen laut der Studie die meiste Zeit mit dem Schreiben und Lesen von  E-Mails. Doch es gibt altersspezifische Unterschiede in den Vorlieben. Die 30- bis 39-Jährigen erweisen sich als die eifrigsten Online-Hörer und haben die höchste Affinität zum Streamen von Musik über Dienste wie Deezer oder Spotify. Soziale Netzwerke sind dafür die Domäne der jüngsten Befragungsteilnehmer. Sie verbringen durchschnittlich 45 Minuten pro Tag auf Facebook und anderen sozialen Plattformen. Insgesamt beschäftigt sich diese Altersgruppe fünf Stunden täglich mit jedweder Form von Kommunikation (also auch mit Messengern, E-Mail, Telefonie etc.).

Eine steigende Tendenz lässt sich für die Nutzung von Online-Videos nachweisen: Während der durchschnittliche Deutsche täglich zehn Minuten Online-Videos anschaut, erreichen die Verweildauern bei denjenigen, die Internet-Bewegtbild auch tatsächlich zumindest gelegentlich ansehen, ein Vielfaches. Dabei wird kostenfreier Content bevorzugt über mobile Devices oder den PC abgerufen, während kostenpflichtige Videos on Demand am liebsten auf dem großen Screen genossen werden (90%).

Parallelnutzung steigert den Medienkonsum


Seit 2001 erfasst SevenOne Media auch die Parallelnutzung von TV und Internet. Diese ist anfangs nur moderat angestiegen, um sich dann Mitte der 2000er bei rund einem Drittel der Deutschen einzupendeln. Erst seit 2010 wächst die parallele Nutzung von TV und Netz deutlich, getrieben von Smartphones und Tablets. Inzwischen liegt sie durchschnittlich bei 58 Prozent, was einer Steigerung von über 20 Prozent innerhalb der vergangenen zwei Jahre entspricht. Auffallend: Parallelnutzer sehen pro Tag auch 50 Minuten mehr fern, verbringen 45 Minuten mehr Zeit mit Messengern und surfen 55 Minuten länger im Internet.

80 Prozent der Menschen, die im TV auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam werden und im Anschluss im Internet danach recherchieren, haben  auch schon  direkt online gekauft. Bei jedem Vierten geschieht das sogar häufig.

Aus 'Mediennutzung wird 'Media Activity Guide'

Der 'Media Activity Guide' ist die Weiterentwicklung der Studienreihe 'Mediennutzung', die von SevenOne Media seit 1999 jährlich durchgeführt wird. Um die moderne Medienrealität mit einer Vielfalt neuer Kanäle, Geräte und Content korrekt zu erfassen, wurde die Studie methodisch angepasst. So erfolgt beispielsweise eine Differenzierung nach Kanälen und Geräten. Zudem werden die konkreten Aktivitäten mit Medien am gestrigen Tag abgefragt, weil die Erinnerung der Probanden an die Mediennutzung vom Vortag besser ist. Der Befragungszeitraum wurde auf vier Wochen verlängert. Über den Dual-Frame-Ansatz liegt erstmals auch eine gemischte Stichprobe aus Festnetz- und Mobilfunknummern zugrunde. Für den vorliegenden 'Media Activity Guide 2014' wurden schließlich im Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte März 2014 insgesamt 1.501 Personen ab 14 Jahren an allen Wochentagen telefonisch (CATI) von Forsa interviewt.


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vg 01.09.2014