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'Global Retail Development Index': China mit besten Chancen

Welche Schwellenländer aus Sicht von Händlern bereits lukrativ sind und wo in Zukunft noch mehr gekauft wird – dies sind die zentralen Fragen, die dem diesjährigen 'Global Retail Development Index' der Unternehmensberatung A.T. Kearney zu Grunde liegen. Sie führt die Studie seit 2001 durch und identifiziert jedes Jahr die 30 attraktivsten Märkte für Handelsunternehmen in Schwellenländern. Ausschlaggebend für eine hohe Platzierung im Ranking sind Faktoren wie wachsender Wohlstand, sozialer Frieden, wirtschaftliche Stabilität und Marktgröße. Aber auch wie groß und wie entwickelt das Konsumangebot bereits ist, gewichtet der Index.

Attraktive Märkte für Handelsunternehmen: China vor Uruguay und Chile

Seit 2010 belegt in diesem Jahr China zum ersten Mal wieder den ersten Platz und verdrängt im Vergleich zum Vorjahr Chile auf Platz 3. Die Prognosen sind beeindruckend: Auf acht Billionen US-Dollar soll der Konsum bis 2022 ansteigen.

Subsahara-Afrika arbeitet sich unterdessen im Top-30-Ranking mit den Ländern Botswana, Nigeria und Angola nach vorne. Die Autoren erwarten, dass der bislang eher mit Armut assoziierte Landstrich 2040 ein Magnet für Händler sein wird. Und ob Uruguay, die Mongolei oder Katar – überall in der Welt blitzen kleine Juwelen hervor, so der Bericht. Hier entwickelt sich Konsum gerade erst. Zunehmend mehr Käufer zu finden ist deshalb leichter.

Lateinamerika konnte indes nicht an seine Spitzenperformances von 2014 anknüpfen. Zu schwer wiegen die strukturellen Probleme der Wirtschaft. Auf den Märkten im Mittleren Osten lasten die sinkenden Ölpreise und regionalen Konflikte: Kuwait (Platz 27) knickte um 19, Oman (Platz 26) um neun Plätze ein. Gebeutelt von internationalen Sanktionen sowie der Finanzkrise büßte auch Russland (Platz 21) neun Plätze ein.

2015 Global Retail Development Index Ranking
Land Rang 2015 Rang 2014 Veränderung
China 1 2 1
Uruguay  2 3 1
Chile 3 1 -2
Katar 4 --  neu 
Mongolei 5 --  neu
Georgien  6 7 1
Vereinigte Arabische Emirate 7 4 -3
Brasilien 8 5 -3
Malaysia  9 9 0
Armenien 10 6 -4
Türkei 11 11 0
Indonesien 12 15 3
Kasachstan 13 10 -3
Sri Lanka 14 18 4
Indien 15 20 5
Peru 16 13 -3
Saudi-Arabien 17 16 -1
Botswana 18 26 8
Panama 19 14 -5
Kolumbien 20 21 1
Russland 21 12 -9
Aserbaidschan 22 30 8
Nigeria 23 19 -4
Philippines  24 23 -1
Jordanien 25 22 -3
Oman 26 17 -9
Kuwait 27 8 -19
Costa Rica 28 24 -4
Mexiko  29 25 -4
Angola 30 --  neu




Chancen für Luxusmarken in Indien und Afrika


'Gold, Juwelen und Haute Couture' sind das Sonderthema, mit dem sich der 'GRDI' 2015 beschäftigt. Unter die Lupe genommen wurden 15 führende Luxuslabels in Schwellenländern. Die größten Chancen, einen wachsenden Abnehmerkreis zu finden verorten die Autoren demnach in Indien und Afrika – allein es fehlen hochwertige Flaniermeilen. In dem mit führenden Marken bereits gut ausgestatteten China dagegen schließen etablierte Händler wie Hugo Boss erste Läden: Der Markt ist saturiert. Denn junge Labels wie Céline und 3.1 Phillip Lim prosperieren.

"Luxusmarken insgesamt scheinen von Turbulenzen kaum betroffen zu werden", konstatiert Hana Ben-Shabat, A.T. Kearney-Partnerin und GRDI-Koautorin. "Unbeirrt erschließen sie sich jeden interessanten Markt. Denn im Gegensatz zur Mittelklasse wird die Kauflust der besser situierten kaum durch Wirtschafs- und andere Krisen gedämpft."

A.T. Kearney Global Retail Development Index 2015

Der Global Retail Development Index (GRDI) bewertet 30 Wachstumsmärkte auf einer Punkteskala von eins bis 100. Je höher die Platzierung in der Rangliste, desto dringlicher der Markteintritt. Die Länder, die Gegenstand der Rangliste sind, wurden aus 200 Wachstumsmärkten auf Basis von drei Kriterien vorausgewählt: Ein Länderrisiko von weniger als 110 im Länderrisikoindex von Euromoney, eine Bevölkerungsgröße von mindestens zwei Millionen und ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von mehr als 3.000 US-Dollar. Die GRDI-Punktzahlen basieren zu je 25 Prozent auf Länder- und Geschäftsrisiko, Marktattraktivität, Marktsättigung und Zeitdruck.


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vg 29.05.2015