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Jeder Dritte könnte auf Bargeld verzichten

Mehr als ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) kann sich vorstellen, künftig in nahezu allen Alltagssituationen fast ausschließlich bargeldlos zu bezahlen. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen ist es sogar fast die Hälfte (46 Prozent). Und selbst bei den Befragten ab 65 Jahren halten 29 Prozent einen weitgehend bargeldlosen Alltag für vorstellbar.

20 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen mobile Bezahldienste

Derzeit ist Bargeld allerdings noch das meistgenutzte Zahlungsmittel der Deutschen. 96 Prozent bezahlen im Geschäft mit Münzen und Scheinen, gegenüber dem Vorjahr ist der Wert nahezu unverändert (94 Prozent). Mit 82 Prozent benutzen inzwischen ähnlich viele Menschen auch eine Debitkarte, vor einem Jahr waren es erst 61 Prozent. 35 Prozent zahlen mit Kreditkarte (2014: 28 Prozent). Und auch mobile Bezahldienste, bei denen das Smartphone zum Einsatz kommt, werden bereits von jedem Zehnten (10 Prozent) genutzt. Bei den jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren ist es sogar jeder Fünfte (20 Prozent).

"Das Zahlungsverhalten der deutschen Verbraucher ist von jeher eher konservativ und auch der Handel ist beim Angebot von modernen Zahlungsmethoden hierzulande sehr zurückhaltend. Deshalb sind wir im Moment noch ein ganzes Stück entfernt von der bargeldlosen Gesellschaft", sagt Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. "Aber die wachsende Beliebtheit der Kartenzahlung wie auch die Aufgeschlossenheit insbesondere junger Leute für mobile Bezahlverfahren zeigt, dass der Trend eindeutig zur bargeldlosen Zahlung geht."

Im Einzelhandel wird vor allem mit Bargeld gezahlt, Tendenz rückläufig

Bei den bevorzugten Zahlungsmitteln im Einzelhandel liegt das Bargeld derzeit weiter an der Spitze, jedoch mit rückläufiger Tendenz: 56 Prozent der Deutschen zahlen im Geschäft am liebsten mit Scheinen und Münzen, das ist ein Rückgang um sechs Prozentpunkte gegenüber dem vergangenen Jahr. Wie im Vorjahr bevorzugt ein Viertel der Befragten (25 Prozent) die Debitkarte. Acht Prozent zahlen vorzugsweise mit Kreditkarte (2014: 5 Prozent).

Diejenigen, die im Geschäft am liebsten Bargeld nutzen, tun dies größtenteils, weil sie sich davon eine bessere Kontrolle über die eigenen Finanzen versprechen (66 Prozent) sowie aus Komfortgründen (53 Prozent). Befürworter der Kartenzahlung nennen das Komfortargument an erster Stelle (60 Prozent bei der Debitkarte, 48 Prozent bei der Kreditkarte). An zweiter Stelle stehen Sicherheitsgründe (48 Prozent bei der Debitkarte, 47 Prozent bei der Kreditkarte) – ein Faktor, den die Befürworter der Barzahlung eher selten nennen (18 Prozent).

Kontaktloses Bezahlen mittels NFC-Technologie gewinnt an Bedeutung

Laut der Bitkom-Umfrage steht derzeit fast ein Drittel der Deutschen (29 Prozent) dem kontaktlosen Bezahlen per Smartphone aufgeschlossen gegenüber. Das entspricht gut 20 Millionen Menschen. Fast ein Viertel der Befragten (22 Prozent) kann sich vorstellen, künftig auf diese Art zu bezahlen, sieben Prozent haben dies bereits getan. 43 Prozent der Kreditkartenbesitzer sind zudem aufgeschlossen für die NFC-fähige Kreditkarte. Dabei geben elf Prozent an, sie bereits verwendet zu haben, 32 Prozent könnten sich dies vorstellen.

Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research im Mai 2015 durchgeführt hat. Dabei wurden 1.011 Personen ab 14 Jahren befragt.


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vg 10.06.2015