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Medienmarkt: Print stabil, Digitalgeschäft boomt weiter

"Das Digitalgeschäft ist der Wachstumstreiber", erklärte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) heute bei seiner Jahrespressekonferenz in Berlin. Die Nutzerzahlen der Onlineangebote gingen kontinuierlich nach oben und seien innerhalb eines Jahres um eine weitere Million auf 18,5 Millionen pro Woche gestiegen (AGOF internet facts), sagte Hans-Joachim Fuhrmann, Mitglied der BDZV-Geschäftsleitung.

Überdurchschnittlich gut erreichten die Zeitungen mit ihren Angeboten jüngere Zielgruppen. 5,5 Millionen der 14- bis 29-jährigen Internetnutzer (37 Prozent) sowie 7,8 Millionen der 30- bis 49-Jährigen (35 Prozent) besuchten regelmäßig die Webangebote. Immer wichtiger werde auch für die Verlage die mobile Nutzung. Die mobilen Webseiten und Apps der Zeitungen würden jede Woche von 8,4 Millionen Menschen auf Smartphones und Tablets genutzt. Zusammengefasst erreichten die Zeitungsmarken von der gedruckten Ausgabe über den stationären PC bis zu Smartphone und Tablet jeden Tag rund 52 Millionen Menschen. Damit seien drei Viertel der deutschsprachigen Bevölkerung regelmäßige Zeitungsleser.

Optimistisch stimme die Entwicklung bei den Bezahlangeboten im Netz. Gegenüber dem Vorjahr seien diese um 30 Prozent gewachsen. Aktuell verlangten 107 Verlage von ihren Lesern ein Entgelt für die Nutzung der Webangebote, bis Jahresende rechnet der BDZV mit mindestens 120 Zeitungen. Die Zahlungsbereitschaft bei den Nutzern steige weiter. "In den Köpfen der Menschen ist angekommen, dass guter Journalismus auch im Netz seinen Preis hat", so Fuhrmann. Jeder dritte Internetnutzer in Deutschland habe 2014 für redaktionelle Inhalte jeden Monat im Schnitt 15 Euro ausgegeben. Ein Jahr zuvor war es erst jeder vierte.

Als "äußerst erfreulich" bezeichnete Jörg Laskowski, BDZV-Geschäftsführer Verlagswirtschaft, die Entwicklung der E-Paper-Auflage. Im Vergleich zum Vorjahr (1. Quartal) sei die Auflage um 30 Prozent von 564.000 auf 733.000 angestiegen - Tendenz: dynamisch wachsend. Bei überregionalen Titeln liege der Anteil der E-Paper-Auflagen bereits bei über zehn Prozent.

Für das laufende Jahr rechneten die Zeitungsverlage mit einer Stabilisierung im Vertriebs- und Anzeigengeschäft, erklärte Laskowski. Im ersten Quartal 2015 lag die verkaufte Auflage bei 20,71 Millionen Exemplaren, die Tageszeitungen setzten 16,24 Millionen Exemplare ab, Wochenzeitungen 1,73 Millionen, die regionalen Abonnementzeitungen 12,35 Millionen. Bereits im Geschäftsjahr 2014 habe eine Konsolidierung eingesetzt.

Der Gesamtumsatz sei mit 7,76 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr stabil (-0,6 Prozent). Der Gesamtumsatz (Tages-, Wochen- und Sonntagszeitungen) setzt sich aus 2,99 Milliarden Euro aus Anzeigen und Beilagen sowie 4,77 Milliarden Euro Vertriebseinnahmen zusammen (der Umsatz der Supplements konnte 2014 aus statistischen Gründen nicht erhoben werden und ist daher in den Umsatzzahlen nicht enthalten; 2013 lag er bei 79,3 Millionen Euro).

Äußerst stabil sei der Gesamtumsatz in Höhe von 7,39 Milliarden Euro bei den Tageszeitungen (-0,2 Prozent). Dabei entfielen 2,84 Milliarden (-2,8 Prozent) auf Anzeigen und Beilagen sowie 4,55 Milliarden (+1,5 Prozent) auf den Vertrieb. Wochen- und Sonntagszeitungen erzielten einen Umsatz von 365 Millionen (-7,8 Prozent).

94,7 Prozent der Vertriebsumsätze bei den Tageszeitungen würden im Abonnement erreicht, lediglich 4,6 Prozent kämen aus dem Einzelverkauf, 0,7 Prozent seien sonstige Verkäufe. Im Anzeigengeschäft komme das Gros der Umsätze nach wie vor aus dem lokalen Markt (30 Prozent), gefolgt von Stellenanzeigen (18 Prozent) sowie Markenartikel/ Markenwerbung/ Großformen des Handels mit 15,4 Prozent.



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tor 14.07.2015