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Mobile Kommunikation ist für Kids selbstverständlich

64 Prozent der Acht- bis 14-Jährigen können über das Handy bzw. Smartphone auf das Internet zugreifen. Bei den 13- und 14-Jährigen sind es bereits 86 Prozent. Das ergab die Studie 'Mediatisierung mobil. Handy- und mobile Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen', die von Forschern der Universität Mannheim im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) erstellt wurde.

21 Prozent Teenager mit auffällig starker Handynutzung

Hinsichtlich der Bindung zu ihrem Mobiltelefon zeigen sich bei den befragten Kindern und Jugendlichen erkennbare Unterschiede. "Viele sind in der Lage, auch längere Zeit ohne das Handy oder Smartphone auszukommen. Etwa 21 Prozent der Kinder und Jugendlichen weisen jedoch eine sehr starke Bindung auf", sagt Studienleiter Prof. Dr. Peter Vorderer. Dies äußere sich unter anderem dadurch, dass sie "ständig an das Mobiltelefon denken, es auf neue Nachrichten überprüfen oder zum unspezifischen Zeitvertreib nutzen". Acht Prozent von ihnen seien so stark involviert, dass sie "als suchtgefährdet bezeichnet werden müssen".

Smartphone als Kommunikationsmittel im Freundeskreis

Die hohe Smartphone-Nutzung hat deutliche Auswirkungen auf die Beziehung zu Gleichaltrigen, so die Studie: Als positive Effekte für Freundschaften untereinander nennen die Wissenschaftler z. B. das gemeinsame Anschauen von Fotos und Videos oder das gemeinsame Handyspielen. Allem voran kommt dem Handy aber eine herausragende Bedeutung als Kommunikationsmittel zu, das die Bindungen untereinander stärkt, so Dr. Dorothée Hefner.

Hier liegt aber auch die Schattenseite der vermehrten Handynutzung: Cybermobbing, Sexting und Happy Slapping sind dabei laut Studie Verhaltensweisen mit besonders weitreichenden Folgen für die Heranwachsenden. Etwa zehn Prozent haben Cybermobbing bereits als Täter oder Opfer erlebt, zwischen vier und sechs Prozent der Kinder und Jugendlichen haben bereits Happy Slapping erfahren oder sexualisierte Fotos von sich verschickt.

Auffällig ist laut Dr. Karin Knop auch die Angst, etwas zu verpassen und aus dem Kommunikationsfluss ausgeschlossen zu sein: "Dies ist der stärkste Erklärungsfaktor für unkontrollierte, exzessive und risikobetonte Handynutzung. Wenn Kinder und Jugendliche zusätzlich einen hohen Anpassungsdruck an ihren Freundeskreis verspüren und dieser Freundeskreis eine 'Always-on'-Mentalität lebt, lassen sie sich besonders stark durch ihr Handy ablenken."


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rh 01.10.2015