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US-Firmen in Deutschland wieder in Investitionsstimmung

Die Investitionsstimmung der US-Investoren in Deutschland hat sich wieder erholt. Sie erwarten für 2016 voraussichtlich ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum. Ebenso geht über ein Drittel der Firmen davon aus, dass die Anzahl der Beschäftigten und die Investitionen steigen werden. Aber der digitale Wandel bedeutet auch für viele amerikanische Unternehmen noch einen deutlichen Kraftakt. Zwar sehen sich 88 Prozent der US-Firmen bei ihren Arbeitsprozessen gut oder sehr gut aufgestellt, bei der Förderung der Mitarbeiter gibt es allerdings noch Nachholbedarf.

Das sind die Kernergebnisse des 'XIII. AmCham Germany Business Barometers', das von der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany) in Zusammenarbeit mit Roland Berger vorgestellt wurde. Die Umfrage unter amerikanischen Unternehmen am Standort Deutschland, zu der auch die Top 50 umsatzstärksten US-Firmen in Deutschland zählen, gibt einen Überblick, wie diese ihre Geschäftsaussichten 2016 einschätzen und den digitalen Wandel der deutschen Wirtschaft bewerten.

Amerikanische Unternehmen wieder auf Wachstumskurs

Das 'Business Barometer' zeigt, dass 2015 für US-Investoren in Deutschland gut war: Rund acht von zehn befragten amerikanischen Unternehmen steigerten ihre Umsätze im vergangenen Jahr. Und auch für 2016 sind 81 Prozent der Befragten zuversichtlich, dass sie weiter wachsen werden. 35 Prozent möchten die Zahl ihrer Beschäftigten erhöhen und 37 Prozent planen, mehr in den Standort Deutschland zu investieren. In den kommenden drei bis vier Jahren wollen gut 50 Prozent der Befragten ihre Aktivitäten in Deutschland sogar weiter ausbauen.


Am deutschen Standort schätzen amerikanische Konzerne vor allem das hohe Ausbildungs- und Qualitätsniveau der Mitarbeiter (100 %), die exzellenten Zuliefernetzwerke (93 %), die Infrastruktur (86 %) und das große Potenzial des Landes als Forschungs- und Entwicklungsstandort (86 %).

Unzufrieden sind die befragten Topmanager hingegen mit den hohen Energie- (59 %) und Arbeitskosten (37 %). Die Wirtschafts- und Industriepolitik bewerten mittlerweile nur noch 26 Prozent negativ – vor einem Jahr sahen das immerhin noch 34 Prozent so.

Arbeitswelt 4.0: kein Ausverkauf fester Beschäftigungsverhältnisse

Im zweiten Teil der Umfrage wurden die US-Unternehmen befragt, wie sie den Veränderungen rund um die Arbeitswelt 4.0 begegnen. Ergebnis: Mehr als die Hälfte der amerikanischen Firmen geht von einem Nullsummenspiel aus. Einige Jobs werden sicherlich entfallen, aber neue werden in gleichem Maße geschaffen.

Die Mehrheit der US-Unternehmen in Deutschland sieht die Beschäftigung auch zukünftig vor allem innerhalb des Unternehmens angesiedelt. Nur gut ein Drittel der befragten Manager geht davon aus, dass die Digitalisierung dazu führt, dass Unternehmen leichter auf externe Arbeitskräfte zugreifen, weil Transaktionskosten sinken und immer mehr Tätigkeiten außerhalb des Unternehmens kostengünstiger erbracht werden können.

US-Unternehmen sehen Bundesregierung in der Pflicht

Das Vertrauen der amerikanischen Investoren, dass Deutschland die digitale Transformation auch im Bereich der Arbeit gelingt, ist groß. Allerdings sehen fast drei Viertel der Befragten die Bundesregierung in der Pflicht, den Prozess hin zu Arbeit 4.0 noch stärker politisch zu gestalten. Ein Viertel betont sogar, dass die Bundesregierung die Auswirkungen der digitalen Transformation noch nicht hinreichend erkannt hat. Um die deutsche Arbeitswelt fit für die Zukunft zu machen, stehen die Förderung von Gründertum und die Vereinfachung von Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen ganz oben auf der Wunschliste der US-Investoren.

Insgesamt sehen sich 88 Prozent der US-Unternehmen auf dem Weg zu einem digitalen Unternehmen bei ihren Arbeitsprozessen gut oder sehr gut aufgestellt. Nachholbedarf besteht jedoch auf der individuellen Mitarbeiterebene: Nur 62 Prozent der amerikanischen Firmen glauben eine gut diversifizierte Mitarbeiterbasis zu beschäftigen. Und nur 60 Prozent von ihnen ist der Meinung, genug für die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter zu unternehmen.



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vg 14.04.2016