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Privater Konsum legt zum Jahresende deutlich zu

Der private Konsum wird zum Jahresende kräftiger zulegen als in den vergangenen Jahren. Darauf deutet der auf Internetdaten basierende RWI-Konsumindikator hin, der für das vierte Quartal 2016 von 41,5 auf 62,2 gestiegen ist. Dieser Konsumindikator wird von dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung mit Sitz in Essen erstellt.

Die Konsumnachfrage dürfte demnach kräftiger ausgeweitet werden als dies vor allem durch das Weihnachtsgeschäft ohnehin üblich ist. Darauf deuten auch die Einzelhandelsumsätze hin, die bereits im Oktober ein deutliches Plus aufwiesen. Zudem weisen Umfragen auf ein gut laufendes Weihnachtsgeschäft bei den Einzelhändlern hin. Für das erste Quartal des kommenden Jahres zeichnet sich mit einem Wert von 38,9 ein schwächerer Anstieg der privaten Konsumnachfrage ab.

Insgesamt deutet der Indikator darauf hin, dass sich die gute Binnenkonjunktur weiter fortsetzt. Der anhaltende Beschäftigungsaufbau und steigende Reallöhne begünstigen die Neigung der privaten Haushalte, mehr Geld für Konsumgüter auszugeben. Dazu tragen sicher auch die niedrigen Zinsen und deutlich steigende Aktienkurse bei. Dabei sind die konjunkturellen Unsicherheiten insbesondere im europäischen Umfeld nicht geringer geworden. Der bevorstehende Brexit und die Ablehnung der Verfassungsreform in Italien bergen für das kommende Jahr Risiken für die Konjunktur im Euro-Raum und damit auch für die deutsche Konjunktur.

Indikator wertet Google-Suchanfragen aus

Der RWI-Konsumindikator stützt sich auf Angaben der Internet-Suchmaschine Google. Betrachtet wird die Häufigkeit, mit der nach Begriffen gesucht wird, die 41 für den privaten Konsum relevanten Güterkategorien zugerechnet werden können. Die wöchentlich vorliegenden Daten werden zu Monatsangaben aggregiert und anschließend saisonbereinigt. Der Indikator gibt an, wie groß der prozentuale Anteil der so transformierten Einzelreihen ist, die in einem Monat gestiegen sind, so dass er Werte zwischen null und 100 annehmen kann. Anschließend wird dieser Index zu Quartalswerten aggregiert. Da die Suchhäufigkeiten aus einer Stichprobe abgeleitet werden, ändern sich die Angaben auch für zurückliegende Quartale leicht. Damit ist insbesondere der Indikatorwert für das letzte ausgewiesene Quartal (hier das dritte Quartal) mit Unsicherheiten behaftet. Die Grundtendenz wird dadurch allerdings erfahrungsgemäß nicht beeinflusst.


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rh 14.12.2016