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Bestellverhalten wichtigster Wachstumstreiber im Paketmarkt

Der Boom des E-Commerce verändert nicht nur den Takt in der Handelslandschaft, sondern auch im Paketmarkt. In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der in Deutschland transportierten Pakete um über 120 Prozent gestiegen. Die gemeinsame Studie des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) und der auf die KEP-Märkte spezialisierten Unternehmensberatung MRU GmbH zeigt: Allein im Jahr 2015 wurden 2,3 Mrd. Pakete in Deutschland befördert; mehrheitlich im Geschäft mit Privatkunden.

DHL und Hermes dominieren den Markt

Mehr als 9,6 Mrd. Euro (7 Prozent Wachstum zu 2014) betrug demnach der Umsatz der Kurier-, Express- und Pakettransportunternehmen im Jahr 2015 in Deutschland.

Differenziert nach Privatkunden- und Geschäftskundengeschäft wird schnell klar: Insbesondere der B2C-Paketmarkt profitiert mit einem Marktanteil von 54 Prozent von dem anhaltenden Wachstum des E-Commerce. So dominieren die insbesondere auf das B2C-Segment ausgerichteten Paketdienste wie DHL (49 Prozent Marktanteil) und Hermes (14 Prozent Marktanteil) den Markt und machen gemeinsam mehr als die Hälfte des gesamten Paketmarktes aus. Das übrige Segment verteilt sich auf die Wettbewerber, die stärker auf das B2B-Segment ausgerichtet sind, wie DPD (16 Prozent Marktanteil), UPS (13 Prozent Marktanteil) und GLS (8 Prozent Marktanteil).
 
"Das private Bestellverhalten der Kunden ist der wichtigste Wachstumstreiber im Paketmarkt. Und die Dynamik der vergangenen "Jahre wird sich fortschreiben. So rechnen wir in diesem Jahr mit einem erneuten Umsatzplus von zwölf Prozent im E-Commerce", sieht Christoph Wenk-Fischer, bevh-Hauptgeschäftsführer.
 
Privatkundengeschäft: Warengruppen-spezifische regionale Unterschiede
 
Rund 1,25 Mrd. Sendungen (2014: 1,15 Mrd.; +8,6 Prozent) wurden laut der Studie im Jahr 2015 an deutsche Haushalte ausgeliefert. Dabei ähnelt die geografische Verteilung des Paketvolumens annähernd der Bevölkerungsverteilung. In der deutschen Hauptstadt mit ihren rund 3,5 Mio. Einwohnern wurden 43,5 Mio. Pakete registriert. Ländliche Regionen, insbesondere die neuen Bundesländer, weisen die geringsten Paketvolumina auf.

Bei näherer Betrachtung der Warengruppen zeigen sich jedoch regionale Unterschiede in der Bevölkerungsverteilung. Dies zeigt sich beispielsweise an der Warengruppe Bekleidung. Diese ist mit einem Paketvolumen von 270 Mio. die umsatz- und absatzstärkste Warengruppe im Interaktiven Handel. Entgegen der Annahme, das gerade in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München die höchsten pro Kopf-Werte gemessen wurden, zeigen diese Städte wie Frankfurt, Mannheim und Bremen. Dort wurden 2015 insgesamt 3,9 bzw. 3,8 Pakete pro Kopf versendet. In den genannten Großstädten hingegen wurden drei Sendungen pro Kopf ausgeliefert.

Neue Lieferservices schaffen das Potenzial zur weiteren Beschleunigung
 
Im Zuge des stetigen Wachstums sowohl des E-Commerce- als auch Paketmarktes zeichnet sich ein grundlegender Wandel der Zustellprozesse ab, so ein Ergebnis der Studie. Hier beginnt laut den Autoren das Dilemma der Logistiker: die Anpassung der Kapazitäten an das zukünftige Wachstum und die Abstimmung der Services auf die sich weiter individualisierenden Anforderungen. Vor dem Hintergrund dieses Spannungsfeldes hätten neue Konzepte auf der letzten Meile, marktfremde Anbieter und die sich wandelnden Endkundenanforderungen einen KEP-Markt geschaffen, der sich primär auf den E-Commerce ausgerichtet von den bisherigen Angeboten unterscheide.

Aufbauend auf der Marktuntersuchung 'Interaktiver Handel in Deutschland 2015' des bevh hat die MRU GmbH eine Studie erarbeitet, die die Entwicklungen und Veränderungen in Bezug auf Lieferkonzepte und –services zusammenfasst und darüber hinaus spezifische Informationen über Sendungsmengen – gegliedert nach Warengruppen und Postleitzahlen – liefert. Die Studie wird in diesem Jahr bereits zum vierten Mal in Folge durchgeführt.  


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vg 05.09.2016