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Studie: Vertrauen in die Food-Branche sinkt

Ist Essen der neue Sex? Sind Süßigkeiten das neue Rauchen? Und warum bringt Foodporn auf Instagram die Lebensmittelindustrie in Erklärungsnot? Die global in 37 Ländern durchgeführte 'Havas Prosumer Report'-Studie 'Eaters Digest: The Future of Food' hat Entwicklungen und Trends im Bereich Lebensmittel untersucht und gelangt zu interessanten Ergebnissen. 

Schlemmen als Identifikationsmerkmal

Das Hauptaugenmerk der Havas-Studie richtet sich auf die sogenannten Prosumer (trendbewusste Konsumenten), die als Meinungsführer großen Einfluss auf ihr Umfeld nehmen. Was Prosumer heute tun, wird sich in Kürze im Mainstream durchsetzen. Der Report zeigt, dass die Beschäftigung mit Lebensmitteln einerseits und die Identifikation über Food andererseits auf dem Vormarsch sind. 

Essen ist ein Spiegel der Persönlichkeit: 70 Prozent der globalen Prosumer bestätigen die These "Was ich esse, sagt sehr viel darüber aus, wer ich bin". Und ebenso hoch ist der Anteil derer, für die das Einkaufen von Lebensmitteln zu den Lieblingshobbies gehört. Jeder zweite Millenial und 60 Prozent der Prosumer zählen das Schlemmen im Restaurant zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen. Foodthemen drohen sogar, dem Liebesspiel den Rang abzulaufen: Die Aussage "Essen ist für mich genauso genussvoll wie Sex" bestätigten 58 Prozent der weltweiten Prosumer und 54 Prozent der Millenials.

Ein weiterer Trend ist insbesondere bei den deutschen Prosumern ganz hoch auf der Beliebtheitsskala: Social Eating. Mehr als zwei Drittel der deutschen Prosumer lieben es, Dinnerparties in den eigenen vier Wänden zu inszenieren. Der On-the-go-Trend, bei dem man sein Essen unterwegs mal eben und ohne Genuss verschlingt, ist rückläufig. 

Konsumenten hinterfragen Produkte zunehmend

Verbraucher sind heutzutage immer besser informiert und meiden vermehrt Inhaltsstoffe wie Zucker, Gluten oder Laktose. Zucker stufen 64 Prozent der Prosumer als genauso gesundheitsschädlich wie Zigaretten ein.

Lebensmittelhersteller treffen auf Konsumenten, die Produkte immer stärker hinterfragen: Der 'Prosumer Report' fand heraus, dass 82 Prozent der globalen Prosumer der verarbeitenden Industrie nicht mehr vertrauen. Der Genuss von rohen, nicht verarbeiteten Produkten ist ein willkommener Ausweg: Damit geht für viele Konsumenten nicht nur eine gesunde und beeinflussbare Ernährung, sondern in gewisser Weise sogar eine Art Überlegenheitsgefühl gegenüber den Konsumenten von industriellen Lebensmitteln einher, schreiben die Studienautoren. 

Großes Potenzial für Hersteller

"Für die Akzeptanz von Marken aus dem Lebensmittelbereich ist es von essenzieller Bedeutung, Käufern die Orientierung zu erleichtern und die Glaubwürdigkeit zu erhöhen", so Mathias Staar, Senior Strategic Planner & Innovation Manager Havas Worldwide Germany. Markenverantwortliche könnten den Foodhype und die große Aufmerksamkeit der Konsumenten für sich nutzen und das Risiko in eine Chance umwandeln. Wichtig sei es, da anzusetzen, wo der Schuh drückt. "Foodbrands können das erhöhte Informationsbedürfnis der Verbraucher dafür nutzen, um mit ihnen in Kontakt zu treten", so Ulrike Hanky-Mehner, Geschäftsführerin und Food-Expertin von Havas PR Germany. "Content-Angebote können es schaffen, größtmögliche, vertrauensbildende Transparenz herzustellen, aber auch durch ihre Kreativität und ihren Entertainmentcharakter relevante Beziehungen zu Verbrauchern aufzubauen. Mittelfristig erhöht das die Kundenbindung und wirkt sich somit verkaufsfördernd aus."

Rund 12.000 Personen aus 37 Ländern nahmen an der Havas-Studie 'Eaters Digest: The Future of Food' teil. Bereits seit 2002 führt Havas Worldwide die Prosumer-Studien durch.


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vg 05.09.2016