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Studie: Mehr Cyberangriffe bei Verbrauchern

Das Sicherheitswissen der Verbraucher ist zum dritten Mal in Folge gestiegen. Das geht aus dem DsiN-Sicherheitsindex, der im Rahmen einer repräsentativen Umfrage unter 2.007 Internetnutzern von Kantar TNS im Auftrag von 'Deutschland sicher im Netz' erstellt wurde. Er wird jährlich erhoben, um die digitale Sicherheitslage der Verbraucher in Deutschland zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen darüber hinaus Anknüpfungspunkte für eine effektive und bedarfsorientierte Aufklärungsarbeit liefern.

Gleichzeitig stellt die Studie eine höhere Bedrohungslage fest. So liegt der DsiN-Index in diesem Jahr bei 61,1 Punkten. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 65,4 Punkten.

"Um der Bedrohungslage im Netz entgegenzuwirken, müssen wir die Aufklärungsarbeit für Verbraucher verstärken", erklärt Dr. Thomas Kremer, Vorstandsvorsitzender von Deutschland sicher im Netz e.V. "Wir müssen das Übel an der Wurzel packen: Digitale Kompetenz ist Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert. Fast 60 Prozent der Verbraucher haben erhöhten Aufklärungsbedarf. IT-Sicherheit muss schon früh in der Bildung verankert werden, um für verändernde Risiken im Alltag gewappnet zu sein."

Digitales Sicherheitsgefälle mit Aufklärungsarbeit entgegen wirken


Auffällig ist auch in diesem Jahr die unterschiedliche Sicherheitslage der Verbrauchertypen. Hieraus ergibt sich eine Verstetigung des digitalen Sicherheitsgefälles in Deutschland. Insbesondere die Gruppe der sogenannten Fatalisten, zu denen viele junge Menschen gehören, offenbaren Sicherheitsdefizite wie mangelndes Sicherheitsverhalten. Sie geben mit 50,6 Punkten (2016: 52,5 Punkte) die rote Laterne in diesem Jahr an die Außenstehenden mit 49,4 Punkten (2016: 54,7 Punkte).

"Der Index zeigt, dass wir in Deutschland noch ein sehr unterschiedlich ausgeprägtes Wissen über IT-Sicherheit haben. Das bedeutet für uns: Wir müssen an die einzelnen Zielgruppen herantreten. Das sind bei weitem nicht nur ältere Menschen, die wir mit dem Projekt Digital-Kompass unterstützen, sondern auch viele Junge, die als sogenannte 'Fatalisten' noch zu wenig auf ihr Recht auf Datenschutz achten", erklärt Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz.

"Bei den meisten Verbrauchern fallen Sicherheitswissen und -verhalten erkennbar auseinander", ergänzt Hartmut Scheffler, Geschäftsführer von Kantar TNS. "Dazu gehören vor allem die Gruppen der Außenstehenden, Fatalisten und Gutgläubigen. Zwar ist die Gruppe der außenstehenden Nutzer kleiner geworden, doch bilden sie mit den Fatalisten und Gutgläubigen unter den Verbrauchern weiterhin eine Mehrheit mit erhöhtem Aufklärungsbedarf zu IT-Sicherheit und Datenschutz."

Digitale Gesundheitsdienste: Verbraucher noch unentschlossen

Erstmals wurden im DsiN-Sicherheitsindex 2017 Verbraucher zu Chancen und Risiken digitaler Gesundheits- und Fitnessdienste befragt. Eine relative Mehrheit der Verbraucher bewertet digitale Gesundheitsdienste positiv, wenn eine positive Auswirkung auf ihre Gesundheit oder Gesundheitsversorgung erkennbar wird. Beispiele sind die Früherkennung von Krankheiten (41,2 %), die Verbesserung der medizinischen Grundversorgung (43,2 %) und digitale Routineüberwachungen (41,2 %). Je unkonkreter der Nutzen für den Verbraucher ausfällt, desto skeptischer fiel die Zustimmung aus. Auffällig ist, dass jeder fünfte Verbraucher die Anwendungen gar nicht bewerten konnte.



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rh 24.05.2017