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Chief Digital Officer: Weltweiter Anteil verdreifacht sich

Unternehmen übergeben die Verantwortung für die digitale Transformation immer häufiger an einen Manager: Der globale Anteil der Unternehmen mit einem Chief Digital Officer (CDO) verdreifachte sich zwischen 2015 und 2016 von sechs Prozent auf 19 Prozent. Das geht aus der '2016 Chief Digital Officer'-Studie von Strategy&, das Strategieberatungsteam der Unternehmensberatung PwC, hervor. Für die Studie untersuchte Strategy& die 2.500 größten börsennotierten Unternehmen weltweit.

Die weltweit höchste CDO-Dichte verzeichnet demnach weiterhin Europa. Dort stieg der Anteil der Unternehmen mit CDO im Vergleich zu 2015 von 13 Prozent auf 34 Prozent um mehr als das Doppelte. In Nordamerika kletterte der CDO-Anteil auf 23 Prozent, 13 Prozent der süd- bzw. lateinamerikanischen Unternehmen haben einen CDO und nur sieben Prozent der Unternehmen aus dem Asien-Pazifik-Raum vertrauen die Digitalisierungsverantwortung einem speziellen Manager an. Innerhalb von Europa liegt Frankreich mit einer CDO-Quote von 62 Prozent klar an der Spitze, gefolgt von Deutschland (39 %), Großbritannien (35 %), Spanien (33 %) und der Schweiz (33 %).

Versicherungen und Banken haben am häufigsten einen CDO

60 Prozent der CDOs wurden in den Jahren 2015 und 2016 eingestellt. "Der massive Anstieg ebenso wie die Rekrutierungsbemühungen weltweit verdeutlichen die Professionalisierung der Digitalisierung in den Unternehmen. Die Zeit der Pilotprojekte und Digital-Experimente in einzelnen Geschäftsbereichen scheint vorbei zu sein und in den Vorstandsetagen kümmert man sich nun auch um die nötige Führungskompetenz, um eine kohärente Digital-Strategie aufzusetzen", sagt Olaf Acker, Leiter Digital Services bei Strategy&.

Besonders in der Versicherungsbranche (35 %), im Medien- bzw. Kommunikationsbereich (28 %) und bei Banken (27 %) ist der CDO-Anteil weltweit am höchsten. "Während es den konsumentenorientierten Branchen wie der Unterhaltungsindustrie darum geht, Customer Experience und Konnektivität zu verbessern, arbeiten Versicherer und Banken darüber hinaus auch daran, ihre internen Abläufe komplett zu digitalisieren", so Acker. Grundsätzlich gilt, dass Unternehmen mit größerem Börsenwert auch eher einen CDO beschäftigen. So verfügten 33  Prozent der Unternehmen mit einem Börsenwert über 18 Mrd. US-Dollar über einen CDO, bei einem Börsenwert von 8,7 bis 18 Mrd. US-Dollar war dies nur noch bei 18 Prozent der Fall.

CDOs auf Vorstandsebene


40 Prozent der globalen CDOs sind in ihrem jeweiligen Unternehmen im Vorstand angesiedelt, 19 Prozent auf der Stufe eines Vice Presidents und 17 Prozent auf Direktorenebene. Die deutschen CDOs sind mit 46 Prozent geringfügig häufiger Vorstandmitglied als im globalen Schnitt.

Mit Blick auf die vorherigen Karrierestationen wird deutlich, dass Unternehmen verstärkt auf einen technischen Background setzen. Während 2015 nur 14 Prozent der weltweiten CDOs aus einem technischen Umfeld kamen, waren es 2016 mit 32 Prozent mehr als doppelt so viele. 39 Prozent der CDOs arbeiteten vorher in den Bereichen Marketing, Sales bzw. Kundenservice und 21 Prozent haben einen Consulting-Hintergrund. Unter den deutschen CDOs dominiert dagegen nach wie vor der Marketing-Background (46 %) vor einer früheren Karriere im Consulting (27 %) oder im Technologiebereich (15 %).

"Für kundenzentrierte Digitalisierungsmaßnahmen sind CDOs aus dem Marketing oft gut geeignet, doch wenn Unternehmen eine umfassendere Transformation anstreben, brauchen sie Top-Manager mit tiefgreifendem technischen Verständnis und Beratungskompetenz. Besonders dann, wenn Unternehmen bereits eine gewisse digitale Reife erlangt haben und der CDO damit betraut wird, die bestehenden IT-Strukturen mit neuen digitalen Applikationen in Einklang zu bringen. Die gestiegenen Anforderungen werden den Kampf um die besten Köpfe weiter verstärken", erläutert Olaf Acker.


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rh 23.06.2017