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Medienindustrie erlöst erstmals mehr Geld digital als analog

Die Unterhaltungsindustrie steht dank digitaler Plattform-Modelle vor einem neuen Wachstumsschub, zeigt der 'Global Entertainment & Media Outlook 2018-2022' der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. So dürfte die Branche in den kommenden Jahren weltweit im Schnitt um 4,4 Prozent jährlich zulegen und damit 2022 Erlöse in Höhe von 2,4 Billionen US-Dollar verzeichnen – verglichen mit zuletzt 1,9 Billionen US-Dollar.

Dabei werden die digitalen Umsätze 2018 erstmals die analogen übertreffen, bis 2022 könnten sie sogar schon bei 57 Prozent liegen, zeigt die Analyse. Zugleich naht der 'Mobile-First'-Moment. Laut PwC-Prognose wird der durchschnittliche Nutzer in zwei Jahren bereits mehr Daten auf dem Smartphone verbrauchen als mit Breitband-Internet.

Eine Branche im ständigen Wandel

"Auch wenn die Wachstumskennziffern beeindruckend sind – die Zahlen erzählen nicht die ganze Geschichte", betont Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC in Deutschland. „Was wir momentan in der Unterhaltungsindustrie erleben, hat mit einer kontinuierlichen Entwicklung nicht mehr viel zu tun. Stattdessen muss die Branche innovative Geschäftsmodelle hervorbringen, um den steigenden Anforderungen des Endkunden gerecht zu werden." Wenn die traditionellen Medienunternehmen mit den digitalen Champions mithalten wollten, dann müssten sie sich im Grunde laufend neu erfinden.

Wie stark die Branche in Bewegung ist, zeigt sich spätestens, wenn man auf die Einzelsegmente des 'Global Entertainment & Media Outlook' schaut. Während die Streaming-Anbieter zum Beispiel weiter mehr als zehn Prozent pro Jahr zulegen dürften, wird die globale Zeitungsbranche der Studie zufolge mit durchschnittlich 2,4 Prozent schrumpfen. Zu den Treibern gehört auch die Online-Werbung mit einem prognostizierten Plus von jährlich 8,7 Prozent. Dagegen dürfte der TV-Werbemarkt zwar ebenfalls wachsen, jedoch nur noch um schätzungsweise 2,7 Prozent pro Jahr.

Selbst innerhalb einzelner Segmente zeichnen sich zum Teil gravierende Unterschiede ab. Die Umsätze durch digitale Musik-Downloads werden laut PwC-Ausblick um fast 25 Prozent jährlich sinken – während das Musik-Streaming um durchschnittlich fast 20 Prozent zulegen dürfte.

Wie Medienkonzerne ihre Kunden erreichen

Wollen klassische Medienunternehmen nicht zu bloßen Content-Produzenten degradiert werden, müssen sie sich sehr viel stärker als bislang auf die Bedürfnisse des digitalen Endkunden einstellen, so PwC-Experte Ballhaus. Dazu gehöre, die eigenen Inhalte jederzeit genau dorthin zu bringen, wo der User sie gerade abrufen wolle – sei es am Fernseher, am Desktop oder am Smartphone. Und dazu gehöre auch, dem Nutzer mittels der Erkenntnisse aus modernen Datenanalyse-Verfahren individualisierte Content-Angebote zu machen.

Über diese Studie

Der 'Global Entertainment & Media Outlook' von PwC erscheint seit 2003 und bietet ein Bild über die weltweite Unterhaltungs- und Medienbranche und die Entwicklungen der fünfzehn Segmente Buchmarkt, Business-to-Business, Kinomarkt, Datenkonsum, Internetzugang, Onlinewerbung, Zeitschriftenmarkt, Musik-, Radio- und Podcast-Mark, Zeitungsmarkt, OTT-Videomarkt, Außenwerbung, Fernsehmarkt und Heimkino-Markt, TV-Werbung, Videospiele und eSport sowie Virtual Reality. Die Studie finden Sie hier.


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vg 06.06.2018