ANZEIGE

ANZEIGE

Digitalisierung: Finanzdienstleister verlieren den Anschluss

Retail-Banken geraten immer mehr unter Druck. Über digitale Plattformen erreichen Konkurrenten klassischer Banken bereits heute einen Großteil von deren Kundschaft. Und in Zukunft könnten sie den Konsumenten in noch größerem Stil Leistungen verkaufen. Das zeigt der 'Europäische Retail Banking Survey' von Roland Berger.

Die Retail-Banken haben aber offensichtlich verstanden, dass sie aktiv werden müssen. Zwei Drittel geben an, dass sie sich weiter an der Kundenschnittstelle positionieren und dafür selbst aktiv Plattformen gestalten und nutzen wollen. Allerdings sind sie derzeit noch zu sehr damit beschäftigt, ihr herkömmliches Geschäftsmodell zu digitalisieren.

"Den Retail-Banken ist es bisher nicht richtig gelungen, den Abstand auf die digitalen Vorreiterunternehmen zu verkürzen", sagt Wolfgang Hach, Partner von Roland Berger. "Sie digitalisieren zwar ihre bestehenden Geschäftsmodelle und Prozesse. Aber die Umsetzung tiefgreifender digitaler Innovationen steht noch am Anfang. Die Banken überlassen es somit derzeit oftmals anderen Spielern, insbesondere den großen Technologieanbietern und Fintechs, die Zukunft des Retail Banking zu gestalten."

Die digitale Plattformökonomie revolutioniert die Finanzbranche

Ihr Defizit ist den Retail-Banken durchaus bewusst: Auf die Frage der Roland Berger-Experten nach den Innovationstreibern der Branche nennen nur zwei Prozent der Umfrageteilnehmer die klassischen Retail-Banken, 47 Prozent dagegen große Technologieanbieter. Auch als Treiber für den Aufbau von Banking-Plattformen nennen die Befragten sich selbst erst an vierter Stelle (44 %) nach den Tech-Giganten (80 %), Direktbanken (68 %) und Fintechs (65 %).

Dabei drängt laut den Studienautoren die Zeit, wie der Blick auf andere Branchen zeigt, die der Wandel in Richtung Plattformökonomie innerhalb kürzester Zeit umgekrempelt hat. So verkaufen zum Beispiel Fluggesellschaften heute viele Flüge nicht mehr direkt, stattdessen läuft der Vertrieb sehr häufig über Plattformen. Eine ähnlich schnelle Entwicklung sei in der Finanzindustrie bereits in vollem Gange. Insbesondere bei Retail-Produkten verfügten Plattformen bereits über signifikante Marktanteile, die in Summe über 30 Prozent des Neugeschäfts ausmachten - mit schnell wachsender Tendenz.

Die Studie finden Sie hier.


zurück

vg 28.08.2018